Sonntag, 22. Dezember 2013

Maria im Advent

Maria, zwei Tage vor Heilig Abend. Noch ist sie hochschwanger mit ihrem Josef unterwegs. Die Beiden wissen: Zwei Tage brauchen wir noch bis Bethlehem. Sie haben gerade ihr Nachtlager auf freiem Feld aufgeschlagen. Josef ist mit dem Esel unterwegs, um frische Ziegenmilch zu besorgen.

Maria:
(Steht vom Boden auf, hält sich stöhnend ihren Bauch, spricht zu ihm: ) Ach Kindchen! Warum tust du mir so weh? Ich meine, du bist Gottes Sohn! Kannst du da nicht sanfter mit deiner Mutter umgehen? Oh Jesus! Hör auf, mich zu quälen! (zu sich: ) Jesus! Nicht mal den Namen für mein Kind durfte ich selbst aussuchen! Ich mag Daniel – oder Andreas. Aber Jesus? Der Engel hat einfach gesagt, dass es so ist: „Du sollst den Sohn Gottes, der in dir heranwächst,  Jesus nennen.“ Noch nicht mal da hat der Höchste mich nach meiner Meinung gefragt! – Aua! Hör auf, mich zu treten! – Ja gut. Warum sollte der Höchste mich in Kleinigkeiten fragen, wenn er das Große Ganze sowieso bestimmt hat. „Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären“, hat der Engel zu mir gesagt. Einfach so.
Pfff! Von wegen „einfach so!“ Ja, ich weiß. Ich habe damals gesagt: „Ich gehöre dem Herrn. Es soll an mir geschehen wie du gesagt hast.“ – Was hätte ich sonst sagen sollen? Da kam ein Engel zu mir! Natürlich habe ich mich geehrt gefühlt. Aber ich hatte damals keine Ahnung, was diese Ehre für mich bedeutet. Ich war ein kleines Mädchen, das keine Ahnung vom Leben hat! – (kichert) Ok, das ist erst neun Monate her. Eigentlich bin ich immer noch 15 und immer noch ein kleines Mädchen. (Hält sich den Bauch, stöhnt) Aber meine heile Welt gibt es nicht mehr.
Das war so ätzend, als mich alle in Nazareth für eine Hure gehalten haben. „Sie ist schwanger und nicht verheiratet! Man sollte sie steinigen!“ – Ich habe richtig Angst gehabt, dass sie das wirklich tun. Noch nicht mal Mutter und Vater haben mir meine Geschichte geglaubt! – Au! Was zieht denn da so in mir drin! Ach Jesus, Kind, ich liebe dich! Aber kannst du es mir nicht leichter machen? Warum muss ich dieselben Schmerzen haben wie alle anderen Frauen auch? – Und Josef hat mir erst auch nicht geglaubt. Er wollte sich von mir trennen. Hatte gedacht, ich hätte ihn betrogen. Das war das Schlimmste! Meinen geliebten Josef so traurig und verzweifelt zu sehen. – Dann hat der Höchste eingegriffen. Er hat seinen Engel auch zu Josef geschickt – im Traum. Da wusste mein Geliebter, dass ich nicht gelogen habe. Großer Gott –dafür danke ich dir von Herzen! –
Aber warum lässt du mich jetzt allein? Wo ist dein Engel, wenn man ihn mal ganz praktisch braucht? Ich friere so. Ich habe Schmerzen. Und ich habe Angst. Warum kommt Josef nicht zurück? Bitte, beschütze ihn und bring ihn heil wieder zu mir! Er ist so lieb zu mir! „Ich habe Lust auf frische Ziegenmilch“, hatte ich vorhin gesagt. „Die besorge ich dir, Liebste“, hat er geantwortet. Und dann ist er los mit dem Esel. „Es gibt Hirten hier in der Gegend. Und ich werde sie für dich finden“, mit diesen Worten ist er los gezogen. Warum nur habe ich die gleichen plötzlichen Gelüste wie alle anderen Schwangeren auch? Gott, hättest du mich nicht besonders machen können? Wo ich schon so eine besondere Last zu tragen habe? –
Oh Jesus! Ich glaube, du willst ganz bald zur Welt kommen! Bitte nicht hier auf dem freien Feld! Bitte lass dir Zeit, bis wir in Bethlehem sind! Dort werde ich sicher eine Herberge finden – und eine Hebamme!
Obwohl – so viele Leute haben uns unterwegs überholt! Sie waren viel schneller als wir unterwegs. Was ist, wenn alle Herbergen voll sind? – Süßer Jesus! Ich habe Angst, dass ich dich auf freiem Feld zur Welt bringen muss. Und ganz allein. Josef ist lieb und gut – aber er ist keine Hebamme. – Ach Gott, wo ist ein Engel, wenn man ihn mal ganz praktisch braucht? (Sie legt sich verzweifelt wieder auf den Boden.) 
  


Freitag, 29. November 2013

Theater im Gottesdienst...

...kann ein guter Aufhänger für die Predigt sein. Die folgende Szene aus meiner Feder hatte letzten Sonntag im Gottesdienst Premiere. Thema: "UN(D) - SICHER?" Unser Pastor konnte gut einhaken zum Beginn seiner Predigt. Die jungen Leute auf dem Schiff waren ganz sicher, dass sie eine Zukunft vor sich hatten. Und das ältere Ehepaar war sicher, dass es sein Ziel erreicht. Die Szene - ein Gleichnis für unser Leben?
Bühnenbild, Kostüme und Schauspieler waren jedenfalls genial! Da hatte ich als Texterin keine Aktien drin - und habe mich gefreut, was Tolles draus geworden ist!

   

Das Bühnenbild skizziert zwei Schiffsdecks übereinander. Unten für die 3. Klasse-Passagiere, drüber das für die 1. Klasse. Oben „lustwandelt“ ein reiches Paar und beobachtet zunächst, was „unten“ passiert.

Nelly und Tom stürmen mit einer Reisetasche aufs Zwischendeck. Nelly stellt sich sofort an die Reling und guckt auf den Hafen.

Nelly: Wir sind wirklich mit dem allerletzten Tender aufs Schiff gekommen! Gleich
legen wir ab!

Tom:   Wollen wir uns nicht erst mal zwei Kojen im Schlafsaal belegen?

Nelly:   Ach, Bruderherz! Die besten Plätze sind doch sowieso weg! Wir waren die Letzten! Lass uns lieber noch einen Blick auf Irland werfen. Vielleicht sehen wir unsere grüne Insel nie wieder!

Tom:   Ok, Nelly. Du hast Recht. Ob Vater und Mutter uns sehen können?

Nelly:   Quatsch! Kannst DU sie vielleicht sehen in der großen Menge dahinten im Hafen? Die Reede liegt zu weit von Queenstown weg!

Tom:   Ob wir sie je wiedersehen?

Nelly:   Natürlich werden wir das! Du und ich – wir werden in Amerika so viel Geld machen, dass wir ihnen bald die Schiffspassage bezahlen können.

Tom:   Ja! In Amerika kann es jeder zu was bringen!  Dort gibt es kein Heer von Arbeitslosen wie bei uns, das von der Hand in den Mund leben muss.

Nelly:   Und wie stolz und glücklich wird Vater sein, wenn er endlich die Freiheitsstatur sieht! Wie oft hat er uns erzählt, dass er vor Rührung geweint hat, als sie eingeweiht wurde.

Tom:   Das war 1886, oder? (Nelly nickt)Da war er zehn – halb so alt wie ich…

Nelly:   Und jetzt ist er schon 36. Ein uralter Mann…(sieht einen jungen Mann auf sich zu schlendern, ist entsetzt: ) Och nee, Tom! DER ist nicht wirklich auch auf unserem Schiff! (Patrick kommt dazu,)

Tom:   Na toll! Paddy, der Möchtegern-Don-Juan!         

Pat:     (verbeugt sich ironisch vor Nelly) Sieh an! Das schönste Mädchen unserer irischen Provinz kann nicht an sich halten und verfolgt mich nach Amerika.    

Nelly:   Gesegnet seien die, die nichts zu sagen haben und die Klappe halten!

Tom:   (zu Nelly) Der denkt wirklich, alle Mädchen in Queenstown sind in ihn verliebt! Und du auch!

Pat:     Natürlich ist sie das!

Tom:   So was Dummes muss ich mir nicht anhören! Ich belege uns schon mal zwei Kojen! (geht ab)

Pat:     (zu Nelly: ) Ich habe mir ne ganz passable Koje geangelt. Direkt an der Tür – mit viel frischer Luft. Du bist herzlich eingeladen, sie mit mir zu teilen…Versuchungen sollte man nachgeben, Schätzchen! Wer weiß, ob sie wieder kommen!

Nelly: Bravo! Du lebst echt nach dem Motto: Besser dumm wie alle als klug wie keiner. – Du bist nun wirklich keine Versuchung für mich. Ich angele mir in New York einen Millionär! Zum Heiraten!

Pat lacht sich kaputt.

Pat:     Nelly, wenn du drei Jahre wartest, dann bin ICH Millionär. Ich werde Filmstar! 

Nelly:   Filmstar? Meine Güte, Patrick Green, du bist so eingebildet, du verbeugst dich sogar, wenn der Regen an die Fenster klatscht! – Aber abgemacht! Treffen wir uns in drei Jahren an der Freiheitsstatur. Wenn du dann Millionär bist, werde ich dich heiraten. Es sei denn, ich habe meinen Traummann schon vorher gefunden.

Pat:     Und wenn die Amerikaner denken, du  gehörst zur letzten Art von Frauen?

Nelly:   Du dummer Tropf meinst, du kennst dich mit Frauen aus? Wie viel Arten soll es denn geben?

Pat:     Genau drei: Schöne Frauen, intelligente Frauen – und die Mehrheit.

Nelly:   Du bist wirklich eine Zumutung! Ich gehe jetzt Tom suchen! (Rauscht ab)

Pat:     (ruft ihr hinterher) Und vergiss nicht: Am 11. April 1915 haben wir ein Date an der Freiheitsstatur!  (zu sich) Mal gucken, was für Sahneschnitten sonst noch an Bord sind! Alleine in der Koje – das ist ja öde! (Geht ab)


Jetzt unterhält sich das Paar auf dem Oberdeck. Während der vorhergehenden
Szene hat man schon gemerkt, dass der Mann das Ganze amüsiert beobachtet hat,
während die Frau eher angewidert war.

Er:       Diese jungen Auswanderer sind entzückend lebendig! So voller Hoffnung und Träume! Und Witz haben sie auch.

Sie:     Entzückend? Witzig? Meine Güte! Die kommen aus der untersten Schublade! Kaum zu glauben, dass wir das Schiff mit ihnen teilen müssen!

Er:       Teilen ist etwas übertrieben, meine Liebe! Die Passagiere 3. Klasse haben keinen Zugang zu unseren Decks.

Sie:     Na, das wäre ja auch noch schöner! – Aber sag mal: Wie kommen die denn im Ernstfall zu den Rettungsbooten? Die gibt es doch nur hier oben.

Er:       Im Ernstfall werden die Sicherheitstüren zwischen den Klassen natürlich geöffnet. Aber bis die Leute von unten hier oben angekommen sind, wären vermutlich sowieso alle Rettungsboote belegt. Es gibt nicht genug Plätze für alle Passagiere.

Sie:     WAS! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich nie von dir überreden lassen, diese Jungfernfahrt mitzumachen!

Er:       Du musst dir nun wirklich keine Sorgen machen, meine Liebe! Dieses Schiff ist unsinkbar. – Was hältst du von einem Schönheitsschläfchen? Damit wir für den Ball heute Abend frisch sind?

Sie:     Eine gute Idee mein Lieber! (Während sie abgehen: ) Und dieses Schiff ist wirklich unsinkbar?

Er:       Ganz sicher! Wir sind auf der Titanic!

                                                           ENDE



Samstag, 16. November 2013

Mein erster Vortrag mit Simultanübersetzung

Das fand ich heute beim Frauenfrühstück sehr spannend! Ein ganzer Achtertisch war mit gehörlosen Frauen besetzt und der gesamte Vormittag wurde in Gebärdensprache übersetzt. Im Anschluss kam eine dieser Frauen mit der Dolmetscherin auf mich zu und wir haben uns eine ganze Weile unterhalten. Während mein Gegenüber mit ihren Händen redete, hörte ich neben mir die Worte dazu. Ich habe auch Fragen gestellt und alles lief fast so flott wie eine "normale" Unterhaltung. Von meiner Gesprächspartnerin möchte ich gerne mehr "hören". Deshalb haben wir unsere Mailadressen ausgetauscht.
Ich war erschüttert, als ich erfuhr, dass gehörlose Kinder früher nicht mit den Händen reden durften. Sie wurden gezwungen, Laute zu bilden. Und von allem, was um sie rum gesprochen wurde, bekamen sie nichts mit. Was für eine Einsamkeit!
Erst in den letzten Jahren ist es besser geworden. Aber immer noch haben gehörlose Menschen viele Probleme. Es gibt zu wenig Gebärdendolmetscher - und die Frage ist auch immer: Wer bezahlt sie? Als Begleitung für Arztbesuche zum Beispiel. Oder als Übersetzer an Schulen und Universitäten. "Blinde sind von den Dingen getrennt", sagte meine Gesprächspartnerin. "Gehörlose sind von den Menschen getrennt."
Das leuchtete mir sofort ein. Wie soll ohne die Möglichkeit zur Kommunikation Beziehung entstehen? Ich bin sehr gespannt darauf, was ich per Email noch alles über die Welt der Gehörlosen lernen kann. Und ob das Schreiben dabei hilft, Brücken zu bauen.  

Samstag, 2. November 2013

Eigentlich fremd - und doch Zuhause

So habe ich mich heute Vormittag mal wieder gefühlt. Ich war als Referentin zum FFF der Kirche in Heeslingen. Das liegt zwischen Sittensen und Zeven auf dem Land. Gleich beim Ankommen war es schon eine schöne Atmosphäre. Und es ist selten, dass eine einzelne Gemeinde es schafft, 230 Frauen zu versammeln!
Pünktlich zur Gebetsgemeinschaft der Mitarbeiterinnen um 8.30 war ich da. Ich kannte ja Niemand - und trotzdem war ich sofort mittendrin. Ein Anliegen, eine Sprache - verbunden im Glauben. Das ist immer wieder ein wunderbares Erlebnis. Als überzeugter Christ gehört man eben zu einer großen, weltweiten Familie.
Keine Ahnung, ob ein - hm - Kaninchenzüchter? sich genauso fühlt, wenn er zum ersten Mal einen fremden Kaninchenzüchterverein besucht. Ich tippe auf "nein" - aber vielleicht wird mich Jemand eines besseren belehren?
Dieses "Geschwistergefühl" zu Menschen, die ich gar nicht kenne, von denen ich aber weiß, dass sie den selben Herrn haben wie ich - das ist schon was Besonderes. Ein großes Geschenk, das Gott seinen  Leuten gemacht hat. Ich freue mich dran!

Samstag, 26. Oktober 2013

Bangemachen gilt nicht!

Das sage ich mir so manches Mal, wenn ich als Rednerin zu einem Frühstücksvortrag eingeladen bin und beim Treffen vorher eine richtige Sahneschnitte da war. So, wie heute morgen in Warnemünde.

Eigentlich bin ich ja sehr relaxed dort angetreten. Am 22. Oktober erst hatten wir eine zehntägige "Sommerverlängerung" beendet. Wir waren an der Algarve und haben uns prächtig erholt. Bereits gestern bin ich dann nach Warnemünde aufgebrochen. Bei gutem Wetter habe ich einen zusätzlichen halben Urlaubstag genossen.
 
Heute morgen habe ich dann erfahren, dass die Warnemünder Frühstücksfrauen sich ein Treffen vorher Andreas Malessa als Redner gegönnt haben. Und natürlich schwärmten um mich rum die Frauen beim Frühstück immer noch von dem "wunderbaren Mann" und seinem "wunderbaren Vortrag". Da wackeln dann erst recht die Knie, wenn es in die "Bütt" geht. Dagegen kann man ja gar nicht anstinken!
Zum Glück musste ich das auch nicht. Bei den Warnemündern herrscht eine sehr freundliche, zugewandte Atmosphäre. Und es wird gerne gelacht. Da musste ich mich nicht vergleichen, sondern durfte einfach ich sein. Hätte ich mir vorher gar nicht so viele Gedanken machen müssen. Die Ironie vom Ganzen: Ich habe im Vortrag unter anderem davon gesprochen, wie destruktiv und blöd das ist, sich wegen "ungelegter Eier" verrückt zu machen. Habe ich mir also mal wieder selbst "gepredigt". :-) Ob ich jemals so souverän werde, wie ich gerne wäre?

Dienstag, 1. Oktober 2013

Da geht noch was!

Wie nett, wenn Tochter und Mutter denselben Männergeschmack haben!
Meine Älteste wird 28 - und ich werde 51. Gestern Abend bin ich von meiner Kleinstadt in SH bis zu ihrer Kleinstadt in SH eine halbe Stunde über Land gefahren. Dann sind wir in Elmshorn ins Kinocenter gegangen. Wir waren uns einig: Diesen Film wollen wir gucken http://www.dagehtnochwas-film.de

Echt nett! Ein Film über Generationskonflikte in einer Familie. Sehr unterhaltsam, sehr witzig und trotzdem mit Tiefgang - wenn man drüber nachdenkt jedenfalls. Eine starke Schauspieler-Riege vom Opa (Henry Hübchen) bis zum Enkel. Und mittendrin der Mann, der Mutter und Tochter vor allem in den Film gelockt hat: Florian David Fitz. Der ist Ende Dreissig - und in den meisten seiner Rollen generationsübergreifend sexy. Ok - "Jesus liebt mich" war ein Flop. Obwohl FDF auch da sensationell gut aus sah. Aber sonst sprang der Funke nicht über. Ist bei "Da geht noch was" ganz anders! Tochter und ich waren uns jedenfalls einig: Das war mal wieder ein wunderbarer Kinoabend!

Dienstag, 24. September 2013

Meine Blogeinträge werden seltener.

Ich glaube, dass liegt daran, dass ich noch lieber lebe als schreibe. Klar - wenn ich Aufträge bekomme für Artikel, Kurzgeschichten, Theaterstücke - dann macht mir das Spaß und meistens fällt mir auch was ein. Aber um so ohne Anstoß zu schreiben - dazu bin ich wohl nicht "Künstler" genug. In den letzten Wochen gab es so viel Spannenderes zu tun: Kranke in der Reha oder im Krankenhaus besuchen, mit lieben alten Freunden in Ruhe Tee trinken, Übernachtungsgäste beherbergen, eine Predigt halten, Vorträge vorbereiten...
Ich bin vor allem ein Beziehungsmensch. Ich liebe es, Gespräche zu haben. Auch Schreiben ist für mich vor allem eine Möglichkeit, zu kommunizieren.
Als Freiberufliche und Hausfrau kommen die Gelegenheiten dazu sogar unverhofft an die Haustür. Mit den Zeugen Jehovas halte ich immer einen netten Schnack - auch mit dem hausierenden Scherenschleifer. Letzte Woche hatte ich sogar ein Bild von einem Mann im Haus. Das war der Techniker, der unser Haus für "Quick-Tell" vorbereiten sollte. (Eine Alternative unserer Stadt zu den gängigen Internetanbietern.) Also - der Techniker war groß, muskulös, volle Haare, Dreitagebart, männliche Gesichtszüge, vielleicht Ende Dreißig. Für die Augen sehr attraktiv. Außerdem mochte er mich und wir haben ausgiebig geklönt. Nur leider, leider, klönte er im breitesten Hessisch. Sofort dachte ich an Heinz Schenk, Appelwoi und den "Bembel des Todes". (Ein geflügeltes Wort für die Kenner der uralten TV-Show "Zum Blauen Bock".)  Da war jeder Anflug von Erotik dahin - was ja bestimmt sehr nützlich und bewahrend war. :-) Eine interessante Begegnung war es trotzdem - und Stoff für eine neue Geschichte für irgendwann.
Aber wie angedeutet: Wenn das Leben abwechslungsreich ist und viel Spaß macht, ist es schwer sich aufzuraffen, darüber zu schreiben.    

Freitag, 6. September 2013

Strandgebete

Seit vorgestern bin ich zurück von wunderbaren acht Tagen auf "meiner Insel". Es war eine Auszeit ohne Anhang in der fast vierzig Jahre alten FeWo meiner Eltern. Norderney ist für mich geborene Sauerländerin meine eigentliche Heimat. Wir fuhren auch schon vor der FeWo dorthin. Bewusste Erinnerungen habe ich an die Insel, da war ich sechs. Das war vor ca. 45 Jahren. Mein Elternhaus ist inzwischen verkauft - die Insel und die Wohnung sind als Kontinuität in meinem Leben geblieben. Kein Wunder, dass ich so dran hänge!
Das Wetter war prima, ich bin jeden Tag drei bis vier Stunden stramm marschiert - am Strand oder übern Deich bis zum Leuchtturm. Je nachdem, ob Ebbe oder Flut war bei meinem Aufbruch.
Und ich staune, wie intensiv Gott auf einsamen Spaziergängen redet, wenn man ihn fragt!

Woher ich weiß, dass Gott geredet hat? Nun - er brachte mich auf Ideen, auf die ich selbst nie gekommen wäre! Zum Beispiel auf die, meiner Mama zu Ihrem Geburtstag nächste Woche einen liebevollen Brief zu schreiben. Eigentlich finde ich, dass ich das nicht muss. Ich date sie zweimal die Woche, erledige ihre Einkäufe, wasche ihre Wäsche, versuche immer wieder, sie zu einem Ausflug zu überreden, kümmer mich, wenn irgendwas nicht läuft - reicht das nicht, um auszudrücken, dass ich für sie da bin? "Nun", so schien es mir, sagte Gott ganz freundlich, "Du TUST etwas für sie. Aber manche Menschen müssen auch hören - wenigstens lesen - dass sie geliebt sind." Dem konnte ich nicht widersprechen - und schrieb diesen Brief.

Gott hat mir noch mehr aufgetragen - aber ich werde erst (oder "überhaupt) darüber schreiben, wenn ich es auch geschafft habe, gehorsam zu sein.

Jedenfalls sind Gebetsspaziergänge ganz genial. Also - zumindest kriegt man Antworten, wenn man Gott mal stundenlang befragt. Da bleibt kein Raum für Zweifel, ob er überhaupt da ist oder wirklich Interesse an Kommunikation mit uns hat. Allerdings - nicht alle Antworten, Aufträge und Denksanstöße sind im ersten (und zweiten und dritten...) Moment wirklich willkommen...

Strandgebete, Deichgebete und alle anderen ausführlichen Gebete haben ganz bestimmt Risiken und Nebenwirkungen! Missen möchte ich sie trotzdem nicht.

Donnerstag, 15. August 2013

Freundinnen seit fast 27 Jahren...

...das ist schon was! Vor allem, wenn man bedenkt, dass meine Freundin Rosie und ich seit 20 Jahren viele Kilometer auseinander wohnen. Sie lebt im Raum Nürnberg und ich in Schleswig Holstein.
Ich war 24 Jahre, Mutter einer Einjährigen und schwanger, als es uns 1987 aus NRW nach Franken verschlug. Eigentlich wollte ich da damals gar nicht hin. Rosie war neun Jahre älter, überzeugte Christin und meine Nachbarin "in der Fremde".
Sie hat stark dazu beigetragen, dass ich anfing, mich dort zu Hause zu fühlen. Sie war mir große Schwester, Seelsorgerin, Mentorin - und wurde meine Freundin.
1993 gingen wir - inzwischen eine fünfköpfige Familie -  dann in den Norden. Die Freundschaft zwischen Rosie und mir hat die Entfernung überlebt.
Alle zwei Jahre haben wir uns im Schnitt für ein paar Tage getroffen: in Bayern, in SH oder auf Norderney - je nach dem, was gerade dran war. Anfänglich hatten wir bei diesen Dates noch unsere insgesamt sechs Kinder im Schlepp. Nach und nach wurden die Treffen intimer. :-)
Heute Nachmittag habe ich Rosie zum Bahnhof Hamburg Dammtor gebracht. Seit Montag war sie endlich mal wieder bei mir zu Gast. Wir hatten uns über zwei Jahre nicht gesehen und telefonieren höchstens zweimal im Jahr. Trotzdem war es vom ersten Augenblick unserer Wiederbegegnung an so, als hätten wir gestern noch einen ausführlichen Kaffeeklatsch gehabt:
Da war kein "Fremdeln" oder so. Wir waren uns völlig vertraut.
So etwas ist ein großes Geschenk. Wir haben drei Tage nur geredet. :-) Klar, wir haben auch Ausflüge gemacht. Nach Övelgönne, in die Hafencity und Speicherstadt oder an den entzückenden Barmstedter See. Wir haben auch Fotos geschaut - Rosie hat mittlerweile zum Beispiel schon drei Enkelkinder. Aber vor allem haben wir eben unsere Leben miteinander geteilt und mitgeteilt. Was für ein Geschenk!
Unser nächstes Date ist schon in Planung. Nächstes Jahr fahre ich dann wieder nach Franken. Wir zwei müssen die Zeit unbedingt nutzen, wo es für uns Beide noch einfach ist, mobil zu sein.
Langjährige Frauenfreundschaften kommen noch mal in eine besondere Phase, wenn die Kinder alle erwachsen sind. Was für eine herrliche Freiheit, dass wir uns jetzt bei unseren Treffen nur um uns selbst kümmern müssen!
Und wie schön sind langjährige Freundschaften! Die bedeuten, dass man miteinander wächst, gemeinsam wechselnde Lebensphasen erlebt und - wenn es gut geht - miteinander fröhlich alt wird.  

  

Mittwoch, 7. August 2013

Eigentlich bin ich doch ganz fleißig!

Da staune ich selbst drüber - weil ich doch so gut "chillen" kann. Und weil mein Mann manchmal sagt: "Ach - würdest du die allerletzte, harte Meile doch auch noch gehen!"
Ja - ich bin bequem. Trotzdem kommt dabei ab und an was raus. In diesem Herbst zum Beispiel fünf Anthologien, in denen auch jeweils eine Geschichte von mir zu finden ist. Zwei davon sind frisch auf dem Markt:

"Als Malchus sein Ohr verlor". Meine Geschichte heißt "Die abgelegte Frau".
"Geschichten zur Weihnachtszeit". Dort heißt mein Beitrag "Auch Mütter können irren". Beide Bücher sind im Brunnen-Verlag erschienen.

Demnächst kommen noch drei solcher Bücher raus. Korrektur habe ich schon gelesen. Besonders spannend ist das Projekt "Du.Sollst. Nicht .Morden". Es geht um Krimigeschichten in der Bibel, übertragen auf unsere Zeit. Meine Geschichte heißt "Rufmord im Paradies". Und dann kommt noch die "Winterwundernacht" mit Geschichten für Kinder und die "Weihnachtswundernacht" mit Geschichten für Erwachsene.

Es macht mir großen Spaß für solche Projekte eine passende Geschichte fürs Gesamtkunstwerk zu erfinden. Mir hilft es beim Schreiben, wenn ich eine Zielvorgabe habe. Und fürs Geschichtenerfinden ist die Gabe des "Chillens" gar nicht so verkehrt. Mit Zitronenlimonade auffem Liegestuhl im Schatten unterm Baum kommen schon mal ganz gute Ideen. :-)

Es gibt eine neue Anfrage - für einen Beitrag zu Geschichten über Luther. Morgen liege ich wieder unter meinem Baum. :-)

  

Mittwoch, 31. Juli 2013

Versuch einer kleinen Hymne...

...auf das Leben im nördlichen Europa.
(aber ganz ohne Reim. )

Es fühlt sich lebendig an, dort zu leben, wo es den Wechsel von Jahreszeiten gibt.
Das wurde mir heute wieder deutlich: Auf dem tristen Bahnsteig des langweiligen S-Bahnhofs Hamburg-Eidelstedt.
Um von meiner Kleinstadt in Schleswig-Holstein in die große Welt zu reisen, muss ich per Privatbahn in 20 Minuten zum S-Bahn-Anschluss fahren. Weitere 20 Minuten später bin ich dann am Hamburger Hauptbahnhof.
Der war heute mein Endziel - zum Shoppen und zum Besuch im "Eucerinhaus" am Jungfernstieg, zur Körperpflege.
Manchmal ist der Hauptbahnhof auch Ausgangspunkt für meine Reisen in Deutschland. Um ein Frauenfrühstück zu gestalten - oder um meine Tochter im Ruhrgebiet zu besuchen.
Warum auch immer - am S-Bahnhof Eidelstedt habe ich schon gefühlt 1000 Mal gestanden. Im Herbst und Frühjahr mit Turnschuhen, Pullover und umgeschnallter Regenjacke. Im Winter mit Stiefeln, Wollunterhose und Thermojacke. Heute stand ich dort mit Top, im Jeansrock und ohne Strümpfe. Und ich dachte: Wie wunderbar, dass in unseren Breitengraden selbst ein trister Bahnsteig nicht immer gleich ist. Einfach nur, weil sich das Wetter ändert. Die Mitwartenden sind jahreszeitlich bedingt anders drauf. Gefroren wird eher einsam - geschwitzt wird im Kollektiv. Beides hat seinen Reiz - jedenfalls, wenn man gerne Menschen beobachtet. Natürlich ist im Sommer alles irgendwie leichter. Aber so richtig genießen kann das doch nur der, der auch einen deutschen November kennt. Oder?
  

Mittwoch, 24. Juli 2013

Neues wagen

Korrekt heißt es: Aus Liebe zum Alten Neues wagen. Das ist das Unterthema unserer diesjährigen GLAUKO. Die Abkürzung hat nix mit "Glaukom" zu tun, sondern meint die Glaubenskonferenz der Freien evangelischen Gemeinden in Norddeutschland.
Dieses Jahr geht es um Gemeinde-Comeback. An 3 1/2 Tagen gibt es dazu u.a. sieben verschiedene Predigten - auch von Peter Strauch.
Anfang des Jahres fragte mich unsere Gemeindeleiter, ob ich passend zu den sieben Predigt-Themen eine "Soap" entwickeln könnte. Das bedeutete: Eine Fortsetzungsgeschichte in sieben Folgen ausdenken, die einzelnen Szenen dürfen nicht länger als fünf Minuten sein. Und statt wie gewohnt in Theaterszenen zu "sehen", muss das Ganze diesmal filmreif sein.
Ich habe mich entschlossen, "Neues zu wagen" und mein erstes Filmdrehbuch geschrieben.
Sonntagnachmittag machen wir die Hauptprobe mit Kameramann. Und am ersten Augustwochenende gehen die Dreharbeiten los. Wir sind alle gespannt wie Bolle. Auch für die Darsteller ist das Medium Film etwas völlig Neues und für Kostüm und Requisite ebenfalls.
Nur der Kameramann und seine Tonfrau sind Profis. Auch die sind bereit, Neues zu wagen und ihr Können ehrenamtlich für eine Truppe christlicher Laien zur Verfügung zu stellen. Aus dieser Zusammenarbeit kann echt großes Kino werden. Wenn nicht im Film, dann doch fürs Leben. Weil wir Neues wagen, werden wir alle Neues lernen. Und vielleicht so gar neue Freunde gewinnen.    

Montag, 8. Juli 2013

Erdbeerpsalm

Großer Gott, Schöpfer der Welt!
Danke fürs Kleine, dass das Leben erhellt!
Für Götter aus Stein ist sie überflüssiger Tand:
die süße Beere vom Mund in die Hand.
Sie stillt nicht den Hunger der Welt,
ist einfach Genuss, wenn sie gefällt.
Auf nordischen Feldern gereift,
beglückt sie den, der sie ergreift.
Tief muss der Mensch sich bücken,
um die pralle Frucht zu pflücken.
Auf Demut folgt der Hochgenuss
:  ein Sommerkuss.

Und dann Herr, hast du' s so erdacht:
Menschengeist es besser macht.
Mit Pfeffer, Likör und Vanilleeis
wird die Beere so richtig heiß!
Wir Menschen dürfen deine Gaben verbessern
- du freust dich an kreativen Genießern!
Ich danke dir für deine Souveränität!
Mein Gott, der sich freut über Kreativität.
Mein Gott, der die Erdbeere erdacht
und mir damit viel Freude macht.
AMEN





Montag, 24. Juni 2013

"My heart is in Ireland...

...its where I want to be...".
Das sind Zeilen aus einem irischen Heimatsong. Recht hatte der Dichter! Ich fühle das derzeit auch so. 2 1/2 herrliche Wochen in einem der schönsten Länder Europas liegen hinter uns. Wir waren das vierte Mal dort - und die Abstände werden rasant kürzer.
1985: Der erste Urlaub nach den Flitterwochen und für lange Zeit der letzte allein. Wir waren das erste Mal schwanger und mit eigenem PKW fast drei Wochen auf Irlandrundreise. Damals noch ganz spontan mit B&B dort, wo wir's nett fanden. Da wurde wurde der Grundstein für eine große Liebe gelegt.
2007: Die Kinder waren groß und wir das erste Mal wieder auf Langzeiturlaub zu Zweit. Ein Ferienhäuschen in Connemara - und die große Liebe war wieder da.
2011: Ein Cottage zum Verlieben im Frühherbst in West Cork. Meer, Berge, Moorlanschaft. Und wir begannen, die Pub-Kultur noch mehr lieb zu haben. Und die Iren sowieso: Ein Volk mit viel Rhythmus im Blut, das grandios Geschichten erzählen, tanzen, trinken und feiern kann.
2013: Gerade zurück von 2 1/2 Wochen Dublin und Wicklow Mountains. Die lebendige Hauptstadt und die grandiose Natur erlebten wir teils zu Zweit. Für eine Woche aber auch im XL-Ferienhaus als Familie, mit sieben zusammengewürfelten Personen. (Kinder, Schwiegerkind, Bruder, Schwägerin...)  Großes Kino! Das einsam gelegene Haus, das weitläufige Grundstück auf dem Berg mit Meerblick, die Ausflüge und Wanderungen, die Ausblicke...Und das alles (außer in Dublin) so ziemlich für uns alleine - ich will auf jeden Fall wieder in dieses zauberhafte Land. Von mir aus auch schon 2014.
Nicht von ungefähr ist es auch das Land großer Poeten. Es inspiriert einfach zum Geschichtenerzählen!


  

Freitag, 31. Mai 2013

Wenn ein Bäckerei-Besuch zum Monatshighlight wird...

...dann ist das, was ich unter "Leben" verstehe, aus den Fugen geraten.
Gerade habe ich über eine halbe Stunde lang mit einem lieben Menschen aus der Gemeinde telefoniert. Er ist Mitte 70 und könnte mein Papa sein. Nicht nur vom Alter her - auch wegen seiner Lust an Beziehung und Kommunikation. Seine Frau ist genauso kontaktfreudig - leider ist sie wegen einer aggressiven Krebserkrankung seit 1 1/2 Jahren außer Gefecht gesetzt. Und ihr Mann gleich mit. Die wöchentlichen Chemos machen sie schlapp und greifen ihr Immunsystem so an, dass die Ansteckungsgefahr bei so Kleinigkeiten wie Schnupfen einfach zu groß ist. "Herbert" und "Biene" leben seit über 18 Monaten in ihrem Zuhause wie in einem Gefängnis. Wenn der Arzt ganz selten mal grünes Licht gibt, wird gemeinsames Einkaufen bei "Famila" für sie zu einem großartigen Event. "Einfach mal das frische Brot beim Bäcker und nicht bloß den Stallgeruch von Zuhause riechen", sagen sie.
Noch gut 20 Jahre und ich bin in ihrem Alter. Krebs oder Ähnliches kann mich natürlich auch schon vorher erwischen. Ob mein Glaube in solchen beschissenen Situationen noch trägt?
Herbert und Biene machen das Beste aus dem Mist. Und versuchen, den Alltag in ihrer "Einzelhaft" zu leben.
"Wegen ihrer wunden Finger kann Biene keine Kartoffeln mehr schälen. Also mach ich das. Aber das Gericht bereitet sie dann immer noch selbst zu", sagt "Herbert". Er lässt ihr ihre Würde - lebt mit "Biene" weiterhin eine Partnerschaft, obwohl sie täglich mehr abbaut.
Das finde ich großartig - ich musste am Telefon weinen, weil ich so berührt war.
Wir brauchen solche Vorbilder, die das Leben anpacken, obwohl es so gar nicht mehr lebenswert scheint.
Wie gesagt: Wenn shoppen bei Famila ein Highlight für mich wäre - bei meinem erfüllten, turbulenten Leben zur Zeit sage ich platt: Ich würde mich erschießen.
Ganz offensichtlich ist "Leben" mehr als das, was ich für lebenswert halte. Darüber will ich nachdenken.  

Samstag, 18. Mai 2013

2. Heimat...



…so heißt ein Theatersalon mitten in Altona. „Salon“ ist Programm – maximal 60 Gäste finden dort auf einmal Platz. „Heimat“ ist auch Programm – der Gast soll sich dort einen ganzen Abend lang wohl fühlen.
Die geschmackvoll eingerichteten, kleinen feinen Räumlichkeiten sind in einem historischen Speicher untergebracht.
Beim Ankommen gibt es erst mal einen Sekt. Der ist ausgesprochen lecker (das kann ich wirklich beurteilen! :-) ) und man kann nachgeschenkt bekommen. Dazu wird Fingerfood gereicht. Um 19.30 wird der Gast an seinen reservierten Platz im kleinen Theatersaal geführt. Auf Beistelltischchen stehen Wein und Wasser bereit. Dann läuft das Bühnenprogramm gut 75 Minuten. Wir erlebten gestern Henry, den Frisör. Das war eine nette One-Man-Show. Klar - wenn man Nuhr, Riechling oder König live erlebt hat, dann sieht man den Qualitätsunterschied. Aber trotzdem: Ordentliches Schauspielhandwerk und eine gute Geschichte zum Schmunzeln und Nachdenken. Leise Töne gehören auch auf Bühnen.
Nach der Show gab es dann – wiederum in einem schönen Ambiente – ein Dreigangmenü mit Wasser und Wein. Das Essen war nicht herausragend, aber lecker. Zum Abschluss kam der Gang an die Kaffeebar mit Süßigkeiten und Schnäpsen.
Die „Gastgeber“ verstehen es wirklich, einen mal ganz anderen Event-Abend anzubieten. Die 2. Heimat ist in Hamburg ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp. Sie wird unterdessen häufig für geschlossene Gesellschaften gebucht.
Für das Rundum-Paket mit Essen, Trinken, Ambiente und Kultur haben wir 64 Euro pro Person bezahlt. Ein fairer Preis für dieses besondere „Salon-Flair“.  
     

Dienstag, 7. Mai 2013

Sind alle Autoren so wie ich?


Keine Ahnung! Ich mag es jedenfalls, von mir unbekannten Lesern Rezensionen zu meinem Roman "0014" zu lesen. Jedenfalls dann, wenn sie freundlich sind. :-) Gerade habe ich eine neue Rezi auf Amazon entdeckt. Die gefällt mir so gut, dass ich sie unbedingt mitteilen muss. Also:

Satire: lustig, ehrlich und zum Nachdenken4. Mai 2013
Rezension bezieht sich auf: 0014, Zwei Engel in geheimer Mission (Broschiert)
Der Brendow-Verlag ist bekannt für die Satiren von Bestsellerautor Adrian Plass. Mit Annekatrin Warnke gibt nun eine deutsche Autorin ihr humoristisches Debüt.
Die beiden Engel Ernie und Bert haben einen Geheimauftrag in einer Gemeinde im Ruhrpott. Während der fröhliche Bert die Erdenbewohner liebt, ist der griesgrämige Ernie kein Menschenfreund. Ausgerechnet er soll als Mensch verkleidet in der Gemeinde agieren, während Bert nur unsichtbar anwesend ist. Zu Berts Ärger weiß er nicht, welcher der drei Neuen in der Gemeinde Ernie ist. Ist es Ewa, die junge Studentin aus Afrika? Rudi, der verwitwete Renter? Oder der charismatische Timo?
Die Christen in der Gemeinde sind alles andere als perfekt und damit sehr gut getroffen. Da gibt es Gesetzliche, Weichspüler, unzufriedene Ehefrauen, Hochmütige, Manipulierende ... Und Timo, der durch sein prophetenhaftes Auftreten die Gemeinde in zwei Lager spaltet: Timo-Begeisterte und Timo-Gegner. Diese Trennung zieht sich auch durch einige Ehen, wodurch eingeschliffene Gewohnheiten über Bord geworfen werden. Die Formulierungen zu den körperlosen Engeln sind richtig einfallsreich!
Annekatrin Warnke ist eine humorvolle Satire gelungen, bei der man sicher den einen oder anderen Mitchristen oder gar sich selbst wiedererkennt. Manches löst sich am Ende zu leicht auf, trotzdem: Ein Buch zum Schmunzeln, Nachdenken, Verschenken. Ich bin gespannt auf mehr von der Autorin.


Montag, 6. Mai 2013

Comeback -

- aus Liebe zum Alten Neues wagen.

Das ist der Titel unserer FeGN Glaubenskonferenz im September 2013.
Ich finde, der passt auch zu unserem Magnolienbaum im Garten. Nach einem zu langen Winter hat er seit einigen Tagen sein Comeback - größer, schöner und voller als letztes Jahr. Er bleibt bei seinen Wurzeln, aber wagt neue Triebe. Und die Gesamterscheinung ist großartig!
Es wäre schön, wenn man das - nach angemessener Wachstumsperiode - auch von unseren norddeutschen freien evangelischen Gemeinden sagen könnte. Irgendwann nach der Glaubenskonferenz.
"Aus Liebe zum Alten Neues wagen" trifft mich in dem Zusammenhang persönlich. Zum ersten Mal wurde ich gebeten, für diese "GLAUKO" eine Soap zu entwickeln. Eine Miniserie in sieben Folgen, jeweils passend zu den sieben Themen der Vorträge auf dieser Konferenz. Das habe ich gemacht - und das Drehbuch wurde für gut befunden. Unser Gemeindeleiter hat einen Profi-Kameramann bewegen können, uns zu unterstützen. Ich habe die Schauspieler gecastet. Und nun werden wir - mit Unterstützung einer Ehrenamtlichen, die unglaublich begabt für Kostüme und Bühnenbilder ist - im August einen richtigen Filmdreh haben. Neben einigen Comedyeinlagen spricht die Soap auch ganz alte christliche Themen an, die in unserer Zeit neu gewagt werden müssen. Und wir Laien in Norderstedt wagen das Neue, unsere Theaterarbeit auf Filmfüße zu stellen. Ich bin sehr gespannt, was am Ende dabei heraus kommt! Hoffentlich ein Comeback für Jesus - und die Kunst!

Mittwoch, 24. April 2013

"Es ist leichter ein Loch zu graben...

...als einen Baum aufzurichten".
So ähnlich lautet ein Zitat, das ich zum Thema "Intersexualität" gefunden habe. Wie viele Christen beschäftige ich mich derzeit mit dem Thema "Homosexualität und Christ". Und ich muss sagen, dass mir dazu ein eindeutiges Statement schwer fällt.
Das liegt daran, dass ich ganz persönlich die Vorstellung von Sex zwischen Männern und Männern oder Frauen und Frauen nicht "sexy" finde. Und als Christ glaube ich, dass Gott es ernst meinte, als er in seinem Wort fest schreiben ließ: Er schuf den Menschen als Frau und Mann - und so sollen sie auch ein Fleisch werden.
Aber trotz aller Vorbehalte muss ich eines zugeben, weil es Fakt ist: Gott lässt es zu, dass manche Menschen  eben nicht als Frau oder Mann auf die Welt kommen. Sondern als Menschen, die je nach Wortwahl als "Zwitter", "Hermaphroditen" , "Intersexuelle" oder "drittes Geschlecht" bezeichnet werden. Das sind Menschen, deren Geschlecht aufgrund äußerlicher Merkmale, aufgrund von Hormonen oder Chromosomen nicht eindeutig festzulegen ist.
Bis ca. 2005 wurden solche Babies in der Regel bald nach der Geburt operiert, um sie schon mal äußerlich "eindeutig" zu machen. Häufig wurden aus den intersexuellen Babies Mädchen gemacht. Weil es eben leichter ist, "ein Loch zu graben als einen Baum aufzurichten".
Es ist nachvollziehbar, dass solche nachträglich zurecht gestutzten Menschen als Erwachsene oft Probleme mit ihrer sexuellen Identität haben.
Ich stelle fest: Diese Menschen können ganz bestimmt nichts für ihre Probleme. Gott lässt dieses dritte Geschlecht zu. Das bringt mein wohl geordnetes christliches Weltbild zur Schöpfungsordnung durcheinander.
Da muss ich wohl doch noch etwas tiefer darüber nachdenken, ob Schwule und Lesben für Gott ein Problem sind oder nicht.

Samstag, 13. April 2013

So 30 Stunden mal ganz anders...

...das lässt sich erleben in dem wunderbaren Dienst als Referentin fürs Frauenfrühstück. Ich liebe das!
Gestern gegen 11.30 bin ich aus dem Haus - vier Minuten bis zum Bahnhof. Dann mit "Bimmelbahn" und S-Bahn bis Hamburg Hbf. Und weiter über Berlin bis Dresden Hbf. Alles lief fahrplanmäßig und 16.52 war ich da. An dem verabredeten "Willkommen"-Schild habe ich meine Chauffeuse erkannt. Auf der Fahrt zum Gemeindehaus der Baptisten wurde schnell klar: Wir kennen uns nicht und kennen uns doch. Wir sind halt Schwestern.
Gegenüber vom Gemeindehaus konnte ich eine wunderbare Altbauwohnung im vierten Stock ganz für mich alleine beziehen. Der Blick von dort geht bis zur Frauenkirche - das war grandios!
Den Abend habe ich mit sechs engagierten Frauen dieser Gemeinde mit lecker Nudelsalat, Würstchen etc. verbracht. Wir hatten interessante Gespräche - auch über unsere Erlebnisse mit der Wende. Wir waren drei ehemalige "Westler" und vier Sachsen. Ich mag die Sachsen! Ihren Slang, ihre Unaufgeregtheit und ihren Humor.
Sehr ausgeschlafen konnte ich heute morgen um 8.25 ins Gemeindehaus wackeln. Für 8.30 war die Gebetsgemeinschaft angesetzt. Die tut einfach gut vor einem Einsatz - leider gibt es die nicht immer. Heute morgen war es wieder da: Dieses Wissen, wir stehen zusammen für den Vormittag ein. Und ich bin kein Fremdkörper, sondern gehöre dazu.
Die Besucherzahl war nicht groß - so 60 Frauen vielleicht. Mehr geht aber auch dort nicht. Und ich finde solche intimen Runden sehr charmant. Ich war auch schon beim offiziellen FFF in Dresden - sehr schick in der Kongresshalle an der Elbe und sehr groß mit 300 Frauen oder so. Das hatte auch was - aber wohler fühle ich mich, so lange ich noch den Überblick habe, wie die Zuhörerinnen reagieren.
Die Atmosphäre war jedenfalls prima - ich habe 17 Bücher verkauft. Was in so kleiner Runde eine ganz gute Quote ist.
Um 13.04 ging mein EC ab Dresden Richtung Heimat. Und genau um 18.00 habe ich unsere Haustür wieder aufgeschlossen.
Sechs Frauen - Conny, Claudia, Frauke, Rita, Elfriede und Marion - kenne ich nun ein bisschen. Sie haben ein Stück ihrer Lebensgeschichten mit mir am Freitagabend geteilt. Vorgestern wusste ich noch gar nichts von ihnen. Diese Begegnungen sind ein großes Geschenk "ganz nebenbei" in diesem Dienst. Ich liebe das!

Freitag, 5. April 2013

"Wir lieben und wissen nichts"...

...heißt das Stück, das wir heute in den Hamburger Kammerspielen gesehen haben. Moritz Rinke hat ein grandioses Theaterstück geschrieben! Supergute Dialoge - witzig und bissig. Eine Handlung zwischen zwei Paaren, die sich spannend entwickelt und rasant entfaltet. Und dabei ganz viel Tiefgang, unterhaltsame Denkanstöße...der Mann ist ein Vorbild für alle, die sich als Theater-Autoren versuchen möchten.
Außerdem war die Inszenierung erste Sahne - und dazu agierten vier erstklassige Schauspieler:
Karoline Eichhorn, Stephan Kampwirth, Wanja Mues und Katharina Wackernagel. Es hat großen Spaß gemacht, denen zuzugucken!
Kleines Sahnehäubchen obendrauf: Das Stück geht 1 Stunde und 50 Minuten ohne Pause. Da konnte man sich ohne Störung richtig in die Geschichte rein fallen lassen. Leider war sie viel zu schnell zu Ende.

Samstag, 23. März 2013

Stolz und Vorurteil

Ja ok - das ist ein großer Titel für einen kleinen Post! Aber er kam mir nun mal als erstes in den Sinn, als ich über das nachdachte, was ich gerade sagen möchte.

Ich habe ein kleines, feines Büchlein gelesen. Es ist klug und warmherzig und macht Lust darauf, Gottes Freund zu werden. Ich werde es ganz bestimmt in "Christsein heute" vorstellen.  Aber hier und jetzt will ich nicht verraten, wie es heißt.
Das liegt daran, dass ich den Autor persönlich einigermaßen gut kenne. Und ich mag ihn nicht so richtig gut leiden. Dabei hat er nix Schlimmes gemacht. Ich habe halt nur aufgrund mancher Beobachtungen ein Bild von ihm, das ich nicht so schmeichelhaft finde. Aber ein Bild kann vom Original meilenweit entfernt sein und mehr Ähnlichkeit mit einem Vorurteil als mit der Wahrheit haben.
Ich finde es faszinierend,  dass mich gute Worte berühren können, unabhängig davon, ob ich den Texter mag oder nicht. Im Falle dieses Büchleins empfinde ich das sogar als großes Geschenk. Außerdem denke ich: Jemand, der SO schreibt, MUSS liebenswerter sein, als ich ihn sehe.
Obwohl - der letzte Satz ruft ja nach einer Diskussion. Können nur liebenswerte Menschen großartige und berührende Texte schreiben? Hm...
Ich jedenfalls werde nach dieser Lektüre den Autor bei der nächsten Begegnung wohl mit anderen Augen sehen. Jedenfalls ein bisschen wohlwollender als vorher.
 

Mittwoch, 6. März 2013

Noch ne Meinung zu 0014...

...die mich sehr freut. Ich verrate jetzt mal nicht, wer der "Kollege" ist. Er hat folgendes an meine Pinnwand bei Facebook gepostet:
„Liebe Annekatrin,
Dein Buch ist der Wahnsinn!
Ich hab mich zwar erst bis kurz vor den Epilog vorgearbeitet,
aber die letzten Seiten waren so stark, so überraschend,
so berührend. Ich bin einfach nur baff.
Zugegeben, die totale Begeisterung begann erst so etwa
ab der Hälfte des Buches.
Putziges Cover, nette Grundidee, viel charmanter Humor,
viele aktuelle Anspielungen, die mich zum Schmunzeln
und ein paar mal auch zum Prusten veranlasst haben.
Alles o.k., aber noch nicht bahnbrechend.
Aber dann: Wie Du schlicht, aber eindrücklich
so spannende Fragen wie Verheiratung Geschiedener,
Prophetie, Neid in der Gemeinde usw. ansprichst.
Die Geschichte von Corinna, Jürgen und Chris ist einfach nur stark.
Und dann erst einmal die Entwicklung von Timo und all das, was sie auslöst.
Ich hatte mir ja schon vorher so meine Gedanken gemacht
(Dein Buch ist ja eigentlich auch ein Krimi), aber auf so eine Wendung wäre ich nie gekommen.
Das ist echt stark, liebe Kollegin!
Ich danke Dir also noch einmal für das Buch und die Widmung.
Und ich wünsche Dir eine weite Verbreitung des Werks. Das hat es in sich!

Sonntag, 3. März 2013

"0014 Zwei Engel in geheimer Mission"

Hier kommt die erste öffentlich Rezi zu meinem Buch. Sie steht genauso bei Amazon mit fünf Sternen. :-) Bei "buecheraendernleben" gibt es auch noch ein Interview dazu. Das finde ich richtig gut, dass ich gleich die Chance hatte, selbst etwas zu meinem Werk zu sagen.
Der Herr Döring bietet da mit seiner Bücherseite einen guten Service!

http://buecheraendernleben.wordpress.com/2013/03/03/annekatrin-warnke-0014-zwei-engel-in-geheimer-mission/

Samstag, 2. März 2013

Privates Wunder

Technisch bin ich ja hinterm Mond. Bin froh, dass ich mailen kann. Und bloggen. :-)
Aber gerade habe ich doch zum 1. Mal geskypt. Söhnchen ist für vier Monate auf Jamaika - seit Mittwoch. Nun musste ich mich ja damit befassen - mit Skype. Und finde es echt wunderbar!
Sensationell! Jetzt kenne ich sein Zimmer, seinen Zimmergenossen aus England und den Garten mit den Bananenbäumen. Die Früchte sind reif und Söhnchen hatte gerade welche gefrühstückt.
Ich muss zugeben: manchmal ist die moderne Technik gar nicht so übel! In der nächsten Zeit werde ich wohl öfter einfach mal auf Jamaika vorbei schauen. Schön, dass Mütter sich heute weniger Sorgen machen müssen, wenn ihre Kinder lange ganz weit weg sind!

Samstag, 23. Februar 2013

Ich danke Gott AUCH...

...für Asperin. Das mag befremdlich erscheinen, aber ich meine das von Herzen ehrlich.
Weil ich neulich unbedingt auf die RAD-Tagung wollte, habe ich eine Erkältung verschleppt. Und habe mal wieder gemerkt, dass zumindest ich Unwohlsein eine Zeit lang gut wegdrücken kann, wenn ich Spannendes erlebe. Nach der Tagung allerdings war ziemlich schnell der Ofen aus. Seither kämpfe ich zum ersten Mal in meinem Leben mit einer Stirnhöhlenentzündung. Was ich gar nicht lustig finde, weil es üble Kopfschmerzen macht. Die bekämpfe ich vor allem mit Ruhen. Mein Gatte meint, dass mir diese Therapie so gar nicht schwer fällt. :-)
Heute morgen wollte ich aber unbedingt meinen zugesagten Vortrag beim Frauenfrühstück der Kirchengemeinde Hamburg Neuenfelde halten. Also habe ich gegen 7.30 ne Aspirin ein geschmissen. Als ich gegen 8.15 los fuhr, ging es mir prima - keine Schmerzen! Schon die 40 minütige Fahrt habe ich genossen. Alle Elbtunnelröhren waren offen und ich konnte mit 100 fast alleine durch eine davon rauschen. Paradies! Ich habe schon oft genug vor dem blöden Tunnel gefühlt ewig im Stau gestanden!
Walthershof bin ich abgefahren - und dann folgte eine wunderschöne Fahrt durchs Alte Land. Es ging flott bei Airbus vorbei auf der Umgehungsstraße - dann bog ich links ab und war in einer anderen Welt. In einem alten Elbdorf hinterm Deich - ganz wunderschön! Und die Kirche erst, die da auf mich wartete!
  
http://kirche-suederelbe.de/neuenfelde/325-jahre-schnitger-kirche/

Im dortigen Gemeindehaus waren 26 oder 27 Frauen zusammen. Wir hatten eine gute Zeit miteinander,  was man auch daran sieht, dass ich 14 Bücher "Probleme sind dornige Chancen" verkauft habe. Und ich habe so nette Gespräche geführt und so liebenswerte Frauen kennengelernt!
Keine Ahnung, wie das ohne Asperin geklappt hätte. Und deshalb danke ich Gott, dass es dieses Zeug gibt. Und dass ich es problemlos erwerben kann. In den meisten Ländern der Welt ist das nicht so einfach. Es geht uns schon richtig gut in Deutschland! Ich wünsche mir, dass mein Leben mich öfter darauf stößt. Und meinen Landsleuten wünsche ich das auch.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Tränen im Gottesdienst...

...die fließen bei mir nicht oft. Was wohl daran liegt, dass es nicht viel Trauriges in meinem Leben gibt. Weinen muss ich eher, wenn ich von Schönheit ergriffen bin. Und das kommt in Gottesdiensten nicht so häufig vor.
Vorgestern war es wieder so weit: Es war der Abschlussgottesdienst der RAD-Tagung am Rosenmontag und bei mir kullerten Tränen. Nicht, weil ich wusste, dass es nach dem Mittagessen wieder heißen würde: "Abschiednehmen". Obwohl es wirklich traurig ist zu wissen, dass man liebe Menschen ein ganzes Jahr nicht wieder sieht.
Nein. Ich habe geweint, weil der gemeinsame Gesang wieder so wunderschön war. Auf der Bühne ein Lobpreisteam mit herausragenden Stimmen und excellenten Musikern. Und um mich rum über 200 Leute, die fast alle auch großartig singen können. Da umhüllte mich fünf Lieder lang ein Klang, der in mir drin eine berauschende Resonanz erzeugt hat. Obwohl ich selbst unmusikalisch bin, hat Gott mir unterdessen ein Ohr für himmlische Töne geschenkt. "Himmlisch" - genau. Ich dachte, so ähnlich könnte sich das Lob im Himmel anhören. Und ich bin sehr dankbar, dass ich solche Erlebnisse auf dem "Berg der Verklärung" immer mal wieder haben darf. Die Erinnerung daran und die Vorfreude darauf machen es leichter, die sehr viel längere Zeit  im Tal des Alltags guten Mutes und tatkräftig anzugehen.  

Montag, 28. Januar 2013

HINTERM HORIZONT

Was für ein Musical! Mit Musik, die Spaß macht. Ist eben ein "Rock-Musical". Mit hinreißenden Darstellern,  peppigen Choreografien und viel Witz. Nebenbei ist diese Show auch noch unterhaltsamer Geschichtsunterricht.  Gut - es geht um ein Stück relativ junger deutscher Geschichte. Aber meine Kinder haben die schon nicht mehr bewusst miterlebt. "Hinterm Horizont" zeigt sehr klar, wie das damals war Anfang der 80er, als die Mauer noch stand. Das war ich Anfang 20 - und ich kann mich noch gut daran erinnern. Was mir damals nicht so bewusst war: Udo Lindenberg war für viele junge Leute im Osten ein Lichtblick und ein Hoffnungsschimmer. Sie liebten seine rebellischen Texte, das "Panik-Orchester" und Udos Einsatz für ihre Freiheit. Es hat vielen von ihnen eine Menge bedeutet, dass er dafür gekämpft hat, in der DDR auftreten zu dürfen.
Nun ist es natürlich schon schräg - und vielleicht auch egozentrisch - sich noch zu Lebzeiten selbst so ne Art Denkmal zu setzen. Aber zum einen hat Udo es tatsächlich drauf. Die meisten seiner Texte sind wirklich genial:  frech, intelligent, ironisch und sympathischerweise auch oft selbstironisch. Und zum anderen: Es ist ja Fakt, dass er auf seine Art dafür gekämpft hat, dass die Mauer verschwindet. "Gitarren statt Knarren" oder "Sonderzug nach Pankow" - das hat ja was bewegt. Immerhin hatte die Stasi Angst vor dem, was seine Auftritte auslösen könnten.
Wenn ein Künstler erfolgreich mithilft, dass sich politisch was verbessert, ist das großes Kino. Da stört es mich nicht, dass Einer sein "Denkmal" selbst in die Hand nimmt. Zumal die Lindenbergsche Selbstironie im Musical auch nicht zu kurz kommt.
Für alle Berlin Besucher kann ich den Besuch im "Theater am Potsdamer Platz" von Herzen empfehlen.
   

Freitag, 18. Januar 2013

"Dieses Kribbeln im Bauch"...

..."das man nie mehr vergisst, so als wenn man zu viel Brausestäbchen isst..."
Diesen Song von PE Werner habe ich irgendwann in den Neunzigern rauf und runter gehört. Genauso gerne wie viele Songs der deutschen Popgruppe "PUR". Der Gatte und ich mochten die meisten der Texte in Verbindung mit der Musik. "Hab' mich wieder mal an dir betrunken" zum Beispiel. Oder "Abenteuerland". Wegen PUR waren wir sogar bei Regen und Wind auf unserem einzigen Freiluftkonzert im Hamburger Stadtpark.
Am Mittwoch habe ich mit dem Mann telefoniert, der diese ganze wunderbare Mucke produziert hat - Dieter Falk. Und das wegen meiner Aufgabe als Porträtistin für "Christsein heute". Dieter Falk ist Christ, groß geworden in der FeG Siegen-Geisweid. Das wusste ich nicht, als ich ihn 2006 zum ersten Mal im TV gesehen habe - in seiner Aufgabe als Juror bei "Popstars". Ich wusste es auch noch nicht, als ich vor einiger Zeit begeistert die "Zehn Gebote" in Hannover gesehen habe.
Jedenfalls ist es nett, plötzlich mit Jemand zu plaudern, dessen Arbeit ich jahrelang gut fand. Zumal es auch ein sehr nettes Gespräch war!
Überhaupt habe ich für diese Serie in Christsein heute schon viele gute Gespräche mit Leuten geführt, die ich gar nicht kenne. Auch heute wieder mit Detlef Blöcher, dem Direktor der Deutschen Missionsgesellschaft. Der bezeichnet sich schmunzelnd als "Alt 68er". Sein Herz schlug für die Studentenrevolten, als er noch kein Christ war. Er hat aus dieser Zeit Spannendes zu erzählen.
Zu diesem wunderbaren Job bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. :-) Und reich werden kann ich damit nicht. Aber er macht Spaß - und mein Horizont wird nicht kleiner dabei. Das kribbelt auch im Bauch...

Mittwoch, 9. Januar 2013

Ein paar Worte zum Autokennzeichen "PI"

Da musste ich doch gestern auf Facebook lesen, dass echte Hamburger sich u.a. dadurch auszeichnen, dass sie bei Autos mit "PI" Panik in den Augen kriegen. Hallo? Gehts noch?
Wohnen im Kreis Pinneberg ist erste Sahne! (Und Autofahren kann ich auch.)

Wir leben quasi auf dem Land - und brauchen trotzdem nur 25 Minuten bis HH. Wir sind ruckzuck an Nord- und Ostsee und in Dänemark - und fix in der schönsten Stadt der Welt. So wie gestern. Eine halbe Stunde mit AKN und Shuttlebus- und ich war in der O2-Arena, um das Deprie-Wetter der letzten Tage hinter mir zu lassen. Die Hamburg Freezers spielten nämlich gegen die Berliner Eisbären. Beim Eishockey ist es völlig egal wie ekelig das Wetter draußen ist. Die Stimmung in der Halle macht, dass es warm ums Herz wird. Zudem haben die Freezers auch noch 6:4 gewonnen. Da ging echt die Post ab!
Neben vielem anderem haben mich die Berliner Fans fasziniert. Die waren nur ein relativ kleines Häuflein - und haben fast mehr motivierenden Lärm gemacht als der große Freezer-Fanblock.
Dann habe ich mal wieder gelernt, dass Menschen es lieben, begeistert gemeinsam zu singen. Menschen, denen man Leidenschaft aus voller Kehle auf den ersten Blick gar nicht zutraut.
Und ich frage mich, warum wir diese Freude am Feiern und Loben nicht mehr in unseren Gottesdiensten berücksichtigen.