Dienstag, 26. Juni 2012

Alltag trotz Sekt-Laune

Also - das ist mir jetzt mal ganz wichtig, festzuhalten: Trotz dieses dicken Bonbons von Gott heute läuft mein Alltag ganz normal weiter.
Gestern habe ich gleich den Einkauf für meine Mama zu ihr gekarrt - und dann saßen wir auch schon wieder beim Dog, um ihre Transplantationswunden begutachten zu lassen. Alles im grünen Bereich - halleluja!
Lydie ist seit Sonntag auch wieder unser Kind. Sie ist sehr fleißig in ihrem Deutschkurs und beklebt jede freie Wand in ihrem Zimmer und im Bad mit Spickzetteln:"Ich freue mich auf... - Dativ. Ich kenne ... - Akkusativ"  - und so weiter. Alles "Kümmern" um meine "Kinder" läuft natürlich genauso wie vor meiner kreativen Auszeit.
Warum ich das erzähle? Ich erlebe Gott so, dass er manchmal mitten im Alltag seine Bonbons verschenkt. Er ist nicht der Bonbon-Mann, der jederzeit verfügbar ist. Das hat er ja auch nie versprochen. Niemals in diesem Leben ist alles dauerhaft gut - oder wenigstens "easy". Das Buch der Prediger in der Bibel ist nicht besonders spaßig. Aber es ist realitätsnah. Freue dich an dem Guten - und nimm den Alltag als normal. Und freu dich dran, wenn er nicht schlimmer als langweilig ist.
Langweiliger Alltag - für viele Menschen auf unserem Planeten wäre das Glück. Und wir stöhnen oft, nur weil der "Kick" fehlt!
Ich wünsche mir, dass Gott mich lehrt, für den ganz normalen Alltag dankbar zu sein. Denn "Normalität" ist das dickste Bonbon überhaupt. Entrechtete Menschen auf der ganzen Welt würden sonstwas dafür geben.
Lasst uns mehr für sie beten - und nicht vorwiegend um unsere kleine, komfortable Welt kreisen!



Ein Gläschen Sekt am hellen Mittag!

Das kommt nun auch nicht alle Tage vor. Aber ich habe was zu feiern!
Meine Auszeit auf Norderney war nicht nur herzerfrischend erholsam - sie war auch recht produktiv. Ich hatte meinen Laptop als Schreibmaschine dabei. (Internet gibt es ja in der Wohnung aus den 70er Jahren nicht.)
Ein netter Lektor aus einem unserer zahlreichen christlichen Verlage hatte mir zugetraut, einen kleinen Roman zu schreiben - also so 128 bis 140 Seiten. Er meinte, ich könne einen humorigen Blick auf das ganz normale Gemeindeleben werfen. Da habe ich mich dran gewagt - und gerade erfahren, dass dem Mann meine Geschichte und meine Figuren gut gefallen. Er schrieb, es wäre ihm beim Lesen nie langweilig gewesen. :-)
Falls er am Donnerstag die Verlagsleitung von meinem Werk überzeugen kann, bekomme ich bald einen Vertrag - und das Buch wird im Frühjahr 2013 erscheinen. Solche Nachrichten legitimieren ein Gläschen Sekt  am Dienstagmittag, oder?
Und selbst, wenn die Geschäftsleitung gegen mein Projekt sein sollte - es ist trotzdem eine schöne Bestätigung, dass ein Fachmann meine Schreibe für gut befunden hat. Es ist für Autoren nämlich gar nicht leicht, die eigenen "Babies" einer fachlichen Kritik auszusetzen. Die Angst, völlig verrissen zu werden, ist groß, wenn man mit viel Herz seine Geschichten getextet hat. Jetzt gerade fühle ich mich wunderbar! Vielleicht sollte ich mit noch einem Gläschen darauf anstoßen...

Donnerstag, 7. Juni 2012

Bluthochdruck-Woche!

Wenn der Blutdruck durch positiven Stress steigt, ist das sehr belebend! So wie letzten Freitag bei der Premiere unseres Musicals "Weiße Westen". Der Gemeindesaal war voll - und das Publikum war von Anfang an mit großen Emotionen dabei. Gelächter und Zwischenapplaus haben bewirkt, dass die vielen Rampensäue auf der Bühne zur Hochform aufgelaufen sind. Großes Kino! Als Nachwirkung gibt es jetzt u.a. die Anfrage, ob wir vielleicht zur Hamburger Glaubenskonferenz 2013 spielen können...
Für mich gab es in dieser Woche auch negativen Bluthochdruck. Weil meine Mama nach vier Wochen am 2. Juni endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hatte ich meine Feier zum 30. Jahrestages unseres Abiturs abgesagt. Schließlich war es dran, ihr zu helfen und für sie ansprechbar zu sein. So was geht nicht, wenn man 400 Km weiter südlich Party macht. Die Entscheidung für Mamas Wohl lag auf der Hand - enttäuscht war ich trotzdem.
Gestern dann waren wir beim Hausarzt zum Fädenziehen. Der war mit dem Anblick der sehr großen Transplantationswunde am Fuß echt überfordert. Er schob etwas Panik, weshalb ich für heute Nachmittag einen Nachsorgetermin beim operierenden Chefarzt in der Klinik vereinbart habe. Ich hatte echt Angst, die ganze Mühe wäre umsonst gewesen und meine Mama müsste wieder ins Krankenhaus.
Und dann die erlösende Nachricht vom Chef: Alles ok! Die nächsten gut zwei Wochen ist der tägliche ambulante Pflegedienst zum Verbandwechsel alles, was nötig ist zur Heilung.
Halleluja! Ich kann Samstag wie geplant für 14 Tage ganz alleine auf meine Lieblingsinsel verreisen! Mama ist im Servicewohnen gut betreut und der Pflegedienst  kümmert sich auch.
Unser Gastkind ist für diese Zeit auch gut untergebracht - bei der Familie, die Lydie eigentlich aufnehmen wollte, aber dann doch nach Alternativen suchte. Für eine kurze Übergangszeit ist aber alles kein Problem.

Ich bin sehr begeistert, dass Gott alle lang vorbereiteten Pläne jetzt tatsächlich gelingen lässt. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich! Eigentlich kann es ihm echt egal sein, ob ich Luxusweib zu meiner vermeintlich nötigen Auszeit komme. Dass er trotzdem alles so gut geführt hat, ist ein echtes Geschenk. Treibt meinen Blutdruck nun wieder freudig in die Höhe.
Und bis zum 25. Juni bin ich nun fröhlich offline.