Sonntag, 30. Oktober 2011

So der Herr will und wir leben!

Darum ging es heute u.a. in einer genialen Predigt von unserem Pastor i.R. Friedhelm Schirmer.
Es wurde deutlich, dass auch Christen Pläne machen müssen. Aber dass es bei uns darauf ankommt, diese in Gottes Hand zu legen und sie gegebenenfalls sausen zu lassen.

Wir haben gerade Pläne für einen zweiten Frühling im Herbst 2012 fest gemacht. Man muss leider früh buchen, wenn man zu einem bestimmten Termin günstig nach Südafrika fliegen möchte.
"So Gott will und wir leben", werden der Gatte und ich also ab Mitte September 2012 für drei Wochen in Südafrika sein. Dann ist dort Frühling. Somit hätten wir dann nächstes Jahr zweimal Frühling. :-)
Seit den fernen Tagen Anfang der 80er, während meiner Ausbildung im Reisebüro, träume ich davon, einmal Kapstadt zu sehen und die Gardenroute mit einem Mietwagen zu bereisen.
Nun werde ich nächstes Jahr 50. Zu diesem aufregenden Event hatte mein Mann mir schon vor Jahren die Erfüllung meines großen Reisewunsches versprochen.
Jetzt ist der erste Schritt auf dem Weg dahin amtlich. Die nächsten Wochen werde ich viel Freude daran haben, Route und Unterkünfte zu planen und zu buchen.

Vorfreude ist prima! Noch besser aber wird echte Gelassenheit sein, falls etwas dazwischen kommt. Ich hoffe, die wird mir geschenkt, wenn es nötig sein sollte.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Mein erstes Mal...

...und ich bin so begeistert, dass ich es gleich erzählen muss.
Bin gerade zurück aus der O2 World-Arena. Die Einlösung meines letzten Weihnachtsgeschenks aus 2010 - und mein erster Poetry-Slam.
Und dann gleich das Sahnehäubchen: Das Finale der 15. Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften. Meine Tochter Michaela hatte gedacht, dass sie mich damit beglücken kann. Hat sie!
Vielleicht komme ich später mal dazu, zu beschreiben, was ein Slam eigentlich ist. Im Grunde stehen da Leute auf der Bühne, die fünf Minuten Zeit haben, um selbstgeschriebene Texte vorzutragen. Nach Ablauf der Zeit werden sie einfach abgewürgt - und das Publikum entscheidet wie gut sie waren.
Da waren jedenfalls echte Perlen dabei - und mein erstes Mal wird nicht das letzte Mal gewesen sein!

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Unterwegs auf unvertrautem Terrain

So was kann ganz klasse sein! Es macht demütig, weil man sich nicht selbstbewusst auf seine Stärken verlassen kann. Und es macht froh, wenn man am Ende trotz aller Unsicherheiten ans Ziel gekommen ist.
Am Wochenende war ich zum dritten Mal seit 2007 als Dozentin für "Drama-Ministry" unterwegs. Das ist eine christliche Theaterschule (www.drama-ministry.de) und sie möchte Laien ausbilden, in ihren Gemeinden eine gute Theaterarbeit zu machen.
Mein Seminarthema war: "Wie schreibe ich ein Anspiel". Von Freitagabend bis Sonntagmittag war es meine Aufgabe, 11 Teilnehmern aus ganz Deutschland auf diesem Gebiet etwas beizubringen.
Wir haben uns in einer wunderbaren Jugendherberge an der Thülsfelder Talsperre bei Garrel in Ostfriesland getroffen. Eine großartige Gegend!
Der Witz ist ja: Ich sehe mich nicht als Dozentin. Meine Frauenfrühstücks-Vorträge oder Predigten leben nicht von klugen Belehrungen, sondern vom Geschichtenerzählen. Und meine eigentliche Stärke ist, dass ich gut zuhören kann.
Ich bin der Leiterin von "Drama", Sonni Maier, sehr dankbar, dass ich in diesen Seminaren nicht die große Lehrerin sein muss. Ich darf die Leute viel ausprobieren und üben lassen - "Learning bei doing" eben. In kleinen Gruppen sind so am Ende drei ganz hervorragende Anspiele entstanden, die - weil alle Teilnehmer auch gute Darsteller sind - unterhaltsam und berührend vorgespielt wurden.
Ich hatte ebenfalls die Chance, Einzelberatungen durchzuführen und in "Gesprächen zwischendrin" ein Ohr für Nöte und Sorgen zu haben.
Die Gemeinschaft war wunderbar - das lag auch an Christina Löblein, die das Seminar nicht nur organisiert, sondern mit viel Liebe gestaltet hat. Unsere "Zeit mit Gott" am Samstag und der Gottesdienst am Sonntagmorgen waren echt bewegend.

Ich hätte nie gedacht, dass ich als eher bodenständiger Mensch ausgerechnet Kreativen helfen kann, noch kreativer zu werden.
Wie gut, wenn andere einem etwas zutrauen, worauf man selbst nie gekommen wäre!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Sophie Toscan...

...wird uns nicht mehr aus dem Kopf gehen. Die Französin wurde vor 14 1/2 Jahren in West Cork, Irland, brutal ermordet - und zwar nur einen kleinen Fußmarsch von unserem wundervollen, cosy cottage entfernt.
Das Cottage war für 14 Tage unser Zuhause. Es steht einsam direkt am Meer, der winzige Pier wird von den heimischen Fischern regelmäßig benutzt.
Ca. 12 Autominuten sind es bis Schull, einem sehr netten Städtchen in einer Bucht der Halbinsel Mizzen Head. Dort besuchten wir unter anderem regelmäßig den Pub "The Black Sheep": Geniale Pork Shops, Lamb Shranks, Fish of the day und - neben den Pints of Guiness and Cider - der beste Irish Coffee seit unserem letzten Besuch in Irland vor vier Jahren.
Wenn die Sonne schien, schnappten wir vor Begeisterung fast über. An der Landschaft kann man sich nicht satt sehen, so ein grünes Grün zum Beispiel gibt es wirklich nur in Irland.
Wir hatten auch häufig Nebel. Dann verschwimmen alle Konturen in einer dicken weißen Suppe und die Atmosphäre erinnert an die alten Edgar-Wallace-Filme.
So ein Tag war letzten Sonntag, als wir im Nachbardörfchen Toormore den Gottesdienst besuchten. "The Altar" ist eine winzige graue Kirche der Church of Ireland, mitten auf einem kleinen Friedhof. Draußen wabberte der Nebel vom Meer her, drinnen predigte der Reverend vor neun Menschen.
Zwei Tage später erfuhren wir von Sophie Toscan. Auf unserem Spaziergang liefen wir am Tatort einem französichen Ermittlerteam in die Arme. Die waren aufgeschlossen und freundlich und erzählten, dass der alte Fall wieder aufgerollt wird. Sophies Mörder ist noch nicht gefunden. In Verdacht steht seit über 14 Jahren ein Engländer, der in TOOREMORE lebt! Vielleicht war er einer der neun Menschen im Gottesdienst?
Ja - so geht es in Irland. Spannende Geschichten begegnen einem unverhofft an jeder Ecke. Sie werden gerne erzählt und immer weiter ausgeschmückt.
Das ist das Land, wo einem hören und sehen NICHT vergeht!