Mittwoch, 13. August 2014

Ein "offenes Atelier" - ganz für mich alleine!

Letzte Woche habe ich es mal wieder sehr genossen, die "Portraitschreiberin" für "Christsein heute" zu sein.
Ich fuhr bummelig 85 Km gen Norden und besuchte Wolfgang Tonne in seinem Atelier in Lübeck.

www.wolfgang-tonne.com

Ich hatte ja schon beim Betrachten der Webseite gedacht, dass mir seine Kunst gefällt. Aber es ist dann doch noch mal was anderes, die Werke des Architekten, Professors und Künstlers im Original zu sehen. Er sagt: "Ich möchte, dass meine Arbeiten zunächst als Kompositionen durch Farben, Formen und Proportionen Freude und neugierig machen - und dann, bei näherem Hinsehen, zum Nachdenken und zur Berührung ewiger Werte einladen."
Bei mir geht dieser Wunsch völlig auf! Und es hat Spaß gemacht, mit Wolfgang über die Geschichten, die seine Bilder erzählen, ins Gespräch zu kommen. Faszinierend war es auch, Einblick in seine Technik zu erhalten. Er arbeitet multimedial: Mit Bleistift, Tusche, Photographien, Wasser und Acrylfarben. Die Ergebnisse werden in den Computer eingescannt, integriert und weiter entwickelt. Später werden sie auf Papier oder Leinwand mit Injekt-Technologie gesprüht oder unter Hitzeeinwirkung in Polyesthergewebe eingedampft.
Großartig, auf was für Ideen Künstler so kommen, um ihre Geschichten zu erzählen!    

Mittwoch, 6. August 2014

Autoren-Portrait

„ICH MÖCHTE NICHT PROVOZIEREN, SONDERN BRÜCKEN BAUEN“…

…sagt Rainer Buck. Der Schriftsteller aus Marbach hat schon einige Romane und Biografien veröffentlicht. Für seinen neuesten Roman, der im September 2014 erscheint, hat er sich einen christlichen Verlag gewünscht, aber keinen gefunden. Nun hat der Turmhut Verlag „Tims Arche“ gerne in sein Programm aufgenommen.
Die Geschichte wird von Susann erzählt. Die gläubige junge Frau unterstützt Pastor Tim Friese bei seiner missionarischen Arbeit im Vorort einer Großstadt. Die beiden wären ein nettes Liebespaar, aber der Funke springt einfach nicht über. Stattdessen fühlt Susann sich mehr und mehr zu Nora hingezogen. Nora ist auch eine gläubige junge Frau. Sie wurde wegen einer lesbischen Beziehung von jeder Mitarbeit in ihrer Freikirche entbunden. Daran leidet sie – und nach ihrem eigenen „Coming out“ leidet auch Susann. Vor allem, weil sie die Freundschaft mit ihrem Mentor „Opa Sternau“, einem konservativen Christen in Gefahr sieht.
„Ich möchte mit dieser Geschichte einen Beitrag für ein offenes, ehrliches und lockeres Gespräch unter Christen zum Thema „Homosexualität und Kirche“ leisten“, sagt Rainer Buck. „Mir geht es nicht darum, „bibeltreue Christen“ als homophob zu verurteilen. Ich weiß, dass Homosexualität in der Bibel ausschließlich negativ erwähnt wird. Allerdings war gleichgeschlechtliche Liebe damals vermutlich nur als Ausschweifung bekannt – in heidnischen Kulten oder in Verbindung mit Orgien. Eine lebenslange Partnerschaft zwischen Frauen oder Männern in gegenseitiger Treue hatte damals Niemand auf dem Schirm. Vielleicht sagt die Bibel deshalb nichts dazu, weil es Keiner verstanden hätte. Die Frage ist, wie empfinden Homosexuelle, die von Herzen Jesus lieben, die Ausgrenzung in ihren Gemeinden? Und wie geht Jesus mit den Betroffenen um?“
„Tims Arche“ ist also kein theologischer Beitrag, sondern eine Geschichte, die es ermöglicht, sich in Betroffene hinein zu versetzen. Wie der Leser dann letztlich mit dem Thema umgeht, bleibt ihm selbst überlassen.
Der Roman dreht sich noch um weitere Aspekte menschlicher Beziehungen in der Gemeinde. Außerdem beschäftigt er sich mit der Frage, wie das Evangelium in einem Umfeld ohne christliche Traditionen verkündigt werden kann.
Rainer Buck ist Jahrgang 1965, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Seit zehn Jahren predigt er regelmäßig als Laie in seiner Methodistengemeinde in Marbach und darüber hinaus. Durch einen befreundeten Autor kam er zum Schreiben. Er sieht darin auch eine Möglichkeit „die Reichweite der Kanzel auszudehnen“.