Montag, 28. April 2014

Manchmal stimmen Sprichwörter

"Aufgeschoben ist nicht aufgehoben" ist eines davon. Manchmal ist "aufgeschoben" sogar besser als "sofort". In unserer Familie erfanden wir folgende Tradition: Der Papa macht mit den Töchtern eine Kurzreise zum Abitur, die Mutter mit dem Sohn. Die Väter/Töchter-Reisen sind schon lange Geschichte. Die Mutter/Sohn-Reise wurde aufgeschoben. Nach dem Abi war Söhnchen viel zu frisch verliebt, um Lust auf eine Städtetour mit Mutter zu haben. Dies und Das kam sonst noch dazwischen.
Letzte Woche haben wir Zwei es dann endlich geschafft - Söhnchen ist fast 24 - und es ging nach Prag. Die Reise war grandios! Söhnchen ist alt genug - und dazu sehr souverän mit Stadtplan und so - um mich kreuz und quer mit Straßenbahn und Metro zu allen Sehenswürdigkeiten zu lotsen. Und ich bin noch jung genug, um Spaß an abendlichen Besuchen von Bars zu haben.  
Besser hätte das Timing nicht sein können! Es lohnt sich durchaus, günstige Zeiten abzuwarten.

Dienstag, 1. April 2014

Beten nützt nicht immer...

...auf jeden Fall dann nicht, wenn man selbst was tun kann.
Ein kleines Beispiel aus meinem Hausfrauenalltag:
Gestern hatte ich zwei Waschmaschinenladungen extra vor der Brust. Nach einem Wochenende mit drei Übernachtungsgästen waren das drei Handtücher, drei Duschtücher und dreimal Bettwäsche. Die wollte ich mal eben schnell wieder sauber bekommen. Leider blieb schon die erste Ladung mit den Frotteetüchern auf halber Strecke in der Trommel stecken - mitten im Spülgang tat sich nix mehr.
Ich nahm mir die vielen Frommen zum Vorbild, die sich im heftigsten Großstadtgetümmel immer ihre Parkplätze erbeten und faltete vor der Trommel die Hände: "Lieber Vater im Himmel - bitte mach', dass die Maschine jetzt normal weiter läuft. Du weißt, dass ich keinen Keller habe und die tropfnasse Wäsche nirgendwo aufhängen kann." Ich wartete ein paar Minuten, aber nichts tat sich.
Dann tat ich einen tiefen Seufzer - und packte die klatschnassen Tücher in einen Wäschekorb. Einen ohne Löcher, natürlich. Danach schöpfte ich mühevoll das Restwasser aus der Trommel. Und dann kniete ich vor meiner Waschmaschine auf dem mittlerweile ziemlich nassen Boden und öffnete die Abdeckung zur Pumpe. Dabei habe ich mir einen Fingernagel abgebrochen. Aus dem Zugang zur Pumpe fischte ich dann vier Kragenstäbchen. Die vergesse ich meistens vor dem Waschen aus den Oberhemden meines Gatten zu nehmen.
Was soll ich sagen: Nach dieser Aktion lief die Waschmaschine wieder einwandfrei. Mittlerweile sind Handtücher und Bettwäsche duftig zurück im Schrank. Und ich habe einmal mehr verstanden, dass wir Gott um alles bitten dürfen. Nur er kann Wunder tun. Aber Bequemlichkeit und Faulheit unterstützt er nicht.