Montag, 28. Januar 2013

HINTERM HORIZONT

Was für ein Musical! Mit Musik, die Spaß macht. Ist eben ein "Rock-Musical". Mit hinreißenden Darstellern,  peppigen Choreografien und viel Witz. Nebenbei ist diese Show auch noch unterhaltsamer Geschichtsunterricht.  Gut - es geht um ein Stück relativ junger deutscher Geschichte. Aber meine Kinder haben die schon nicht mehr bewusst miterlebt. "Hinterm Horizont" zeigt sehr klar, wie das damals war Anfang der 80er, als die Mauer noch stand. Das war ich Anfang 20 - und ich kann mich noch gut daran erinnern. Was mir damals nicht so bewusst war: Udo Lindenberg war für viele junge Leute im Osten ein Lichtblick und ein Hoffnungsschimmer. Sie liebten seine rebellischen Texte, das "Panik-Orchester" und Udos Einsatz für ihre Freiheit. Es hat vielen von ihnen eine Menge bedeutet, dass er dafür gekämpft hat, in der DDR auftreten zu dürfen.
Nun ist es natürlich schon schräg - und vielleicht auch egozentrisch - sich noch zu Lebzeiten selbst so ne Art Denkmal zu setzen. Aber zum einen hat Udo es tatsächlich drauf. Die meisten seiner Texte sind wirklich genial:  frech, intelligent, ironisch und sympathischerweise auch oft selbstironisch. Und zum anderen: Es ist ja Fakt, dass er auf seine Art dafür gekämpft hat, dass die Mauer verschwindet. "Gitarren statt Knarren" oder "Sonderzug nach Pankow" - das hat ja was bewegt. Immerhin hatte die Stasi Angst vor dem, was seine Auftritte auslösen könnten.
Wenn ein Künstler erfolgreich mithilft, dass sich politisch was verbessert, ist das großes Kino. Da stört es mich nicht, dass Einer sein "Denkmal" selbst in die Hand nimmt. Zumal die Lindenbergsche Selbstironie im Musical auch nicht zu kurz kommt.
Für alle Berlin Besucher kann ich den Besuch im "Theater am Potsdamer Platz" von Herzen empfehlen.
   

Freitag, 18. Januar 2013

"Dieses Kribbeln im Bauch"...

..."das man nie mehr vergisst, so als wenn man zu viel Brausestäbchen isst..."
Diesen Song von PE Werner habe ich irgendwann in den Neunzigern rauf und runter gehört. Genauso gerne wie viele Songs der deutschen Popgruppe "PUR". Der Gatte und ich mochten die meisten der Texte in Verbindung mit der Musik. "Hab' mich wieder mal an dir betrunken" zum Beispiel. Oder "Abenteuerland". Wegen PUR waren wir sogar bei Regen und Wind auf unserem einzigen Freiluftkonzert im Hamburger Stadtpark.
Am Mittwoch habe ich mit dem Mann telefoniert, der diese ganze wunderbare Mucke produziert hat - Dieter Falk. Und das wegen meiner Aufgabe als Porträtistin für "Christsein heute". Dieter Falk ist Christ, groß geworden in der FeG Siegen-Geisweid. Das wusste ich nicht, als ich ihn 2006 zum ersten Mal im TV gesehen habe - in seiner Aufgabe als Juror bei "Popstars". Ich wusste es auch noch nicht, als ich vor einiger Zeit begeistert die "Zehn Gebote" in Hannover gesehen habe.
Jedenfalls ist es nett, plötzlich mit Jemand zu plaudern, dessen Arbeit ich jahrelang gut fand. Zumal es auch ein sehr nettes Gespräch war!
Überhaupt habe ich für diese Serie in Christsein heute schon viele gute Gespräche mit Leuten geführt, die ich gar nicht kenne. Auch heute wieder mit Detlef Blöcher, dem Direktor der Deutschen Missionsgesellschaft. Der bezeichnet sich schmunzelnd als "Alt 68er". Sein Herz schlug für die Studentenrevolten, als er noch kein Christ war. Er hat aus dieser Zeit Spannendes zu erzählen.
Zu diesem wunderbaren Job bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. :-) Und reich werden kann ich damit nicht. Aber er macht Spaß - und mein Horizont wird nicht kleiner dabei. Das kribbelt auch im Bauch...

Mittwoch, 9. Januar 2013

Ein paar Worte zum Autokennzeichen "PI"

Da musste ich doch gestern auf Facebook lesen, dass echte Hamburger sich u.a. dadurch auszeichnen, dass sie bei Autos mit "PI" Panik in den Augen kriegen. Hallo? Gehts noch?
Wohnen im Kreis Pinneberg ist erste Sahne! (Und Autofahren kann ich auch.)

Wir leben quasi auf dem Land - und brauchen trotzdem nur 25 Minuten bis HH. Wir sind ruckzuck an Nord- und Ostsee und in Dänemark - und fix in der schönsten Stadt der Welt. So wie gestern. Eine halbe Stunde mit AKN und Shuttlebus- und ich war in der O2-Arena, um das Deprie-Wetter der letzten Tage hinter mir zu lassen. Die Hamburg Freezers spielten nämlich gegen die Berliner Eisbären. Beim Eishockey ist es völlig egal wie ekelig das Wetter draußen ist. Die Stimmung in der Halle macht, dass es warm ums Herz wird. Zudem haben die Freezers auch noch 6:4 gewonnen. Da ging echt die Post ab!
Neben vielem anderem haben mich die Berliner Fans fasziniert. Die waren nur ein relativ kleines Häuflein - und haben fast mehr motivierenden Lärm gemacht als der große Freezer-Fanblock.
Dann habe ich mal wieder gelernt, dass Menschen es lieben, begeistert gemeinsam zu singen. Menschen, denen man Leidenschaft aus voller Kehle auf den ersten Blick gar nicht zutraut.
Und ich frage mich, warum wir diese Freude am Feiern und Loben nicht mehr in unseren Gottesdiensten berücksichtigen.