Montag, 8. März 2010

Vom Segen, nicht perfekt zu sein

Also - auf den ersten Blick bin ich schon eine ordentliche Hausfrau.
Besucher finden aufgeräumte Räumlichkeiten vor. Aber es gibt ja viele Schränke und Schubladen, die keinen was angehen. In einigen davon herrschen chaotische Zustände.
Heute packte mich die Aufräumwut. Ich habe im Büro eine große Kiste, in die ich alles rein schmeiße, was ich aufheben will und was trotzdem nicht rumliegen soll.
Die wollte ich ausmisten.
Einiges habe ich wirklich weggeschmissen. Aber ich fand auch:
- Eine gebastelte Karte meiner Mama für mich zum 40. Geburtstag. Als sie den wunderbaren Text hinein schrieb, hatte sie gerade ihre erste große Depression hinter sich gebracht. Das gibt mir Mut! Die Genesung kann wieder geschehen!
- Acht Kassetten mit Predigten meines Papas. Er ist im Oktober 2009 gestorben. Oder sagen wir "heimgegangen". Nun kann ich ihn beim Bügeln oder so wieder ganz nahe bei mir haben.
- Eine acht Jahre alte Postkarte vom Gatten. Er schrieb "Ich bin stolz auf dich."
- Einen zehn Jahre alten, selbstgestalteten Kalender meiner Kinder zum Muttertag. Die waren richtig kreativ für mich!
- Ein zusammengefalltetes Poster, bald 20 Jahre alt, meines Bayernhauskreises. Es war ein Abschiedsgeschenk und die Freunde haben sich einiges einfallen lassen. Die haben mich damals echt gerne gehabt!

In dieser Kiste habe ich noch viel mehr gefunden - lauter symbolische Kleinigkeiten oder Texte von lieben Freunden.
Gott hat mein Leben echt reich gemacht mit lieben Menschen. Und wenn ich weniger chaotisch wäre, dann hätte mich das heute nicht so positiv umgehauen. Ich werde einfach unkontrolliert weiter sammeln. Mal gucken, was mich dann in zehn oder zwanzig Jahren plötzlich an einem eigentlich ungeliebten Aufräumtag beglückt.

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