Montag, 15. März 2010

Eigentlich mag ich keine Möwen

Ganz besonders mag ich die Nordseemöwen nicht. Die sind noch größer als die nervigen Tauben, dabei aber fix, wendig - und gefährlich.
Allein dieser spitze, aggressiv-orange Schnabel! Da können die richtig fies mit attackieren.
Diese Viecher verderben den Genuss einer lecker gefüllten Eiswaffel am Strand. Die stehen auf die Waffel - fast mehr als auf Muscheln. Mich haben sie schon mehrmals angegriffen und mir das Hörnchen im Flug aus der Hand geklaut. Und spätestens, seit mir eines dieser Flugmonster auf die Schulter geschissen hat, sind wir Feinde, die Möwen und ich. Einerseits.
Andererseits liebe ich "Die Möwe Jonathan" von Richard Bach. In Kombination mit der Musik von Neil Diamond ist das eine unwiderstehlich-wunderbare Geschichte. Ein poetisches Gleichnis für Menschen, die sich was trauen, die mehr wollen, als einfach nur zu überleben.
Je nach Stimmung liebe ich sogar die realen Möwen. Ganz besonders die großen, aggressiven von der Nordsee.
Morgens im Halbschlaf auf Norderney ist so eine Stimmung. Das Schlafzimmerfenster zur Seeseite steht auf Kipp. Ich höre die Brandung am Strand - viel lauter als Fluglärm, aber unglaublich schön.Die Schreie der Möwen vermischen sich mit dem Auf und Ab der Wellen zu einem wunderbaren Sound.
Das ist eine Melodie, die mich einlädt, weiter zu träumen - und immer sind das schöne Träume.
Eigentlich mag ich Möwen doch.

Fromme "Eichhörnchenkurven" mag ich überhaupt nicht. Und trotzdem frage ich mich, ob die Möwen mir helfen könnten im Umgang mit Menschen. Im Umgang mit jenen, die mir quer unter der Nase hängen, weil ich sie nervig, aggressiv oder irgendwas mir Wichtiges beschmutzend finde.
Für irgendwen sind sie auch eine "Möwe Jonathan" oder Teil einer Symphonie zum Träumen. Vielleicht muss ich mich einfach mal auf die positiven Stimmen einlassen?

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