Zwei Posts an einem Tag - das ist nicht meine Art und soll auch die Ausnahme bleiben.
Aber manchmal ist das Leben so bunt, dass es viel zu erzählen gibt, was sich nicht sinnvoll unter einen Hut bringen lässt.
Als ich gestern von meinem Wochenende nach Hause kam, hatte unser Töchterlein zwei Karten übrig für Bodo Wartke.
Eigentlich hatte ich keine Lust auf Theater und wollte einfach nur abhängen.
Was bin ich froh, dass ich mir den "König Ödipus" trotzdem angeschaut habe! Bisher kannte ich Bodo Wartke "nur" als Klavierkabarettisten - und finde ihn als solchen schon umwerfend.
Sein Solotheaterstück über das Drama von Sophokles ist aber der absolute Hammer!
Alle 14 Rollen spielt er selbst - und auch den Text hat er selbst gereimt.
Besonders stark finde ich, dass der Schauspieler es hinkriegt, saukomisch zu sein - und trotzdem die anrührenden, tragischen Szenen der Geschichte ebenfalls überzeugend spielt. Es gehört auch Mut dazu, dem Publikum so einen "Gefühlsspagat" zuzumuten.
Wer den Theatersaal verlässt, wird die Ödipus-Sage nicht mehr vergessen - egal, ob er die Geschichte vorher schon mal gehört hat oder nicht.
Ich wünsche mir begabte Schauspieler und Autoren, die so etwas mit den biblischen Geschichten aus dem Alten Testament hinkriegen. Bodo Wartke spürt man die Liebe zu dem Sophoklesdrama ab. Er hatte sich schon als Schüler darüber geärgert, dass heute kaum Jemand Zugang dazu findet wegen der sperrigen, unverständlichen Sprache. Wie genial, dass er sich der Herauforderung gestellt hat, den Stoff auch für junge Menschen lebendig zu machen.
Warum sollte das mit biblischen Texten nicht auch möglich sein?
Montag, 26. April 2010
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