Samstag, 3. November 2012

Was ist eigentlich "Rhetorik"?

Ich komme auf die Frage, weil ich nun an drei Samstagen und zwei Sonntagen hintereinander gehört habe, ich würde die gut beherrschen.
Also - ich hatte ab Mitte Oktober drei Frauenfrühstücke und zwei Sonntagspredigten. Fünf ganz verschiedene Reden, zu fünf Themen. Und was "Rhetorik" ist, weiß ich immer noch nicht genau. Hat wohl was mit Redekunst zu tun - und man kann das wohl auch lernen. Ich habe das nicht gelernt - und wundere mich deshalb über Feedbacks in diese Richtung.
Der Wikipedia-Eintrag zum Thema ist mir zu mühsam zu lesen - viel zu theoretisch. Allerdings habe ich dort einige interessante Zitate gefunden:


  • „Eine gute Rede hat einen guten Anfang und ein gutes Ende – und beide sollten möglichst dicht beieinander liegen.“ (Mark Twain)
  • „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“ (Augustinus von Hippo)
  • „Daher ist es erforderlich, Kunstfertigkeit anzuwenden, ohne dass man es merkt, und die Rede nicht als verfertigt, sondern als natürlich erscheinen zu lassen – dies nämlich macht sie glaubwürdig.“ (Aristoteles)
  • „Beherrsche die Sache, dann folgen auch die Worte − rem tene, verba sequentur.“ (Cato der Ältere, 234–149 v. Chr.)
  • „Eine gute Rede ist wie ein Bikini – knapp genug, um spannend zu sein, aber alle wesentlichen Stellen abdeckend.“ (John F. Kennedy)
  • „Wählen Sie für Ihre Reden Themen, die Ihnen am Herzen liegen.“ (Dale Carnegie)


Zu diesen Erkenntnissen kann ich nur sagen: "Ja!" Meine Erfahrung ist: Eine Rede muss nicht brillant sein. Sie muss nicht super intelligent wirken. Und schon gar nicht muss sie Gestik und Mimik aufgesetzt einsetzen. Klar sollte man drei Sätze geradeaus sprechen können vor Publikum. Aber was ankommt, ist das, was ehrlich ist. Was ankommt ist, wenn man nicht manipuliert, sondern anbietet; wenn man die Zuhörer als mündige Menschen ernst nimmt. 
Ich behaupte also mal: Die wichtigste Voraussetzung für eine gute Rede ist die echte Überzeugung und Leidenschaft des Redners zum Thema. Dann spielt alles, was man an "Redekunst" lernen kann, eine untergeordnete Rolle. Oder?

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