Ok - erstmal nur über meine größte. Ich will ja nicht gleich so dick auftragen. :-)
Ich glaube, meine größte Stärke ist, dass ich keine Schwierigkeiten habe, meine Fehler zuzugeben. Ich meine Fehler, die ich GEMACHT habe. Charakterfehler kann ich oft nicht zugeben, weil ich sie gar nicht erst einsehen mag.
Fehler MACHEN hingegen ist kein Makel, finde ich. Wie sollte ich mich verbessern können, wenn ich immer alles richtig mache? Dann wäre Lernen ja Zeitverschwendung.
Ganz frisch habe ich gelernt, dass meine These in einem meiner Blogkommentare nicht richtig ist. Ich war der Meinung, fromme Bücher wären IMMER teurer als andere. Gerade für "Engel singen nicht für Geld" das ich neulich so begeistert vorgestellt habe, trifft das aber nun nicht zu. Es ist gebunden, ansprechend illustriert und kostet nur 12,90 Euro. Das Buch ist seinen Preis wert und keinesfalls teurer als vergleichbare nicht fromme Werke.
So schwer ist das doch nun wirklich nicht, Fehler zuzugeben! Häufig erlebe ich aber das Gegenteil - Ausreden und Schuldverschiebung. Vielleicht liegt das daran, dass manche Menschen glauben, sie wären nicht mehr liebenswert, wenn sie etwas falsch machen.
Dabei verliebt sich doch kein Mensch in Aalglattes! Makel und Macken können sehr anziehend sein. Wenn ich Fehler zugebe, begegnet mir viel Sympathie.
Womit ich bei meiner Überzeugung bin, dass die größte Stärke auch die größte Schwäche sein kann. Ich muss sehr aufpassen, dass mein offener Umgang mit meinen Fehlern nicht zu einer Masche wird. Fehler eingestehen - das kann auch meiner Bequemlichkeit dienen und es schützt davor, dass Andere mit mir schimpfen. Es nimmt der Kritik den Wind aus den Segeln. Manchmal aber muss man sich dem Unmut der Mitmenschen aussetzen, um wirklich zu verstehen, warum etwas verändert werden soll.
Mein Titel von heute könnte also auch anders lauten:
Ich trau mich was - und schreibe über meine Schwächen.
Dienstag, 2. November 2010
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2 Kommentare:
Ich will ja durchaus glauben, dass es an mir liegt - mein Fehler also :-) - aber diesen Satz von dir verstehe ich nicht:
"Manchmal aber muss man sich dem Unmut der Mitmenschen aussetzen, um wirklich zu verstehen, warum etwas verändert werden soll."
Sollen nun die Mitmenschen etwas verstehen oder soll deren Unmut dazu dienen, dass 'man' (ich) versteht, was geändert werden soll?
Beispiel: du machst wöchentlich die Klos sauber und plädierst jetzt dafür, dass das nur noch jede 3. Woche gemacht werden soll.
Die Mitmenschen werden daraufhin unleidlich und du verstehst, dass du es nicht ändern kannst?
Hm - ich dachte, im Kontext wäre das klar. Vielleicht hätte ich nicht "man" schreiben, sondern weiter persönlich bleiben sollen, also:
"Manchmal...muss ICH mich dem Unmut...aussetzen."
Wenn ich Fehler mache, werde ich vor allem dann künftig versuchen, was zu verbessern, wenn wirklich deutlich wird, dass ich Schaden angerichtet habe. Solange ich Jemand mit schnellen, freimütigen Entschuldigungen den Wind aus den Segeln nehme, gehe ich schmerzlichen Aufarbeitungen aus dem Weg. Unser Freund Hans beherrscht das auch ganz gut.
Und sorry: Das Klobeispiel passt nicht! Es geht hier um richtige Fehler, nicht um das, was manche für Fehler halten. Das kann ein Unterschied sein.
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