Am Freitag werden wir in meiner Gemeinde in die Probenzeit starten. Heilig Abend machen wir ein Krippenspiel! Für die Akteure - Teenager und große Kids - wird das sehr aufregend werden, denn auch bei uns ist die Bude am Heilig Abend gerammelt voll. So 400 Zuschauer wird die Truppe wohl haben.
Auch für mich wird es aufregend - als Autorin und Regie-Tante in Personalunion.
Sehr gespannt bin ich auf die Reaktionen der Zuschauer, denn das Krippenspiel ist nicht gerade traditionell, eher peppig, hier und da herausfordernd - na ja, etwas anders eben.
Die Grundidee - lebendig werdende Krippenfiguren - habe ich bei www.drama-ministry.de gefunden. Die Geschichte ist dann aber meine eigene Erfindung:
Es ist der Vorabend des 24. Dezember. In einem ganz normalen Zuhause unserer Tage schüttet ein Kind achtlos die Kiste mit den Krippenfiguren unterm Tannenbaum aus. Aufstellen will es die Krippe erst am nächsten Tag.
Dann wird die Bühne beleuchtet und nach und nach erheben sich die geschundenen, ein Jahr lang vergessenen Figuren mit steifen Gliedern. Der Engel ist richtig sauer auf die Menschen und tut das immer wieder patzig kund. Maria und Joseph sind die Vernünftigen in der Mannschaft, obwohl auch sie Grund hätten, auf die Menschen böse zu sein. Der arme Joseph wurde in einen Anzug der Puppe Ken gezwängt, Ochsen und Esel wurden im Sommer einfach aus der Kiste entfernt und auf einen Playmobilbauernhof verbracht. Von den drei Weisen fehlt ausgerechnet Balthasar - und der hat die ganzen Geschenke dabei.
Dafür ist eine Weihnachtsmannfigur in der Kiste gelandet, eine Aerobic-Barbie und ein Playmobil-Indianer.
Die beiden Weisen und der Engel wollen diese Eindringlinge nicht in der Krippenszene haben, aber Maria und Joseph verweisen darauf, dass Jesus Niemand von der Krippe verstoßen hätte. "Er hat sich von einer Hure die Füße salben lassen", sagen sie, als die Barbiepuppe als "Flittchen" diskriminiert wird.
Zwischendurch muss dann noch der Engel aufgebaut werden. Er denkt, weil er nur noch einen Flügel hat, kann er kein Verkündigungsengel mehr sein. Vor allem der einzige Hirte, der noch in der Kiste war, findet die richtigen Worte:
"Du hast die beste Botschaft der Welt! Du verkündest, dass Gott selbst Mensch geworden ist, um seine Menschen zu retten! Glaubst du, bei so einer guten Nachricht guckt irgendjemand auf deine Flügel?"
Als der gemischte Haufen sich endlich anbetend um die Krippe stellen will, trifft alle der Schock:
Das Baby fehlt! "Weihnachten ohne Jesus geht gar nicht!" und "Ohne Jesus macht nichts einen Sinn!" - das ist die entmutigende Erkenntnis.
Der kleine Playmobil-Indianer findet das Baby schließlich doch noch. Es ist in eine Ecke gerollt, als die Kiste so lieblos ausgeschüttet wurde.
"Ausgerechnet Einer, den ihr nicht dabei haben wolltet, hat Jesus gefunden", sagt Joseph fasst am Schluß zu den Weisen.
Ich bin sehr gespannt wie das Stück bei der Premiere in 3 1/2 Wochen dann geworden sein wird. So eine Probenarbeit ist ja lebendig und dynamisch. Die Szene entwickelt sich weiter im Ausprobieren und "machen lassen".
Ich freue mich drauf!
Dienstag, 30. November 2010
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1 Kommentar:
Das hört sich doch schon mal sehr vielversprechend an :)
Freu mich drauf!
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