Donnerstag, 8. März 2012

"Sehnsucht nach Heilung" -

so heißt das aktuelle Buch von Joni Eareckson Tada. Die Autorin ist nur ein paar Jahre älter als ich. Als Teenager habe ich ihre Autobiografie "Joni" mit großer Anteilnahme gelesen. Sie war 16 Jahre alt, als sie einen Kopfsprung in zu flaches Gewässer machte. Die Folge war Querschnittslähmung - ab dem Halsbereich. Sehr ehrlich schrieb sie damals von den ersten verzweifelten Monaten, von ihren Anklagen gegen Gott. Nach der Verzweiflung kam der Lebensmut zurück. Joni wurde eine gefragte Predigerin und Evangelistin, sie gründete eine Organisation mit dem Ziel, Rollstühle in die dritte Welt zu bringen und sie heiratete. "Nebenbei" malt sie wunderbare Bilder - mit dem Mund.
Ihre Ärzte sagen, es sei ein Wunder, dass sie nun schon über 40 Jahre im Rollstuhl überlebt hat. Leider geht es Joni in den letzten Jahren trotzdem zunehmend schlechter. Sie leidet unter fürchterlichen chronischen Schmerzen und an Brustkrebs. Und das, obwohl sie Gott seit Jahrzehnten voller Hingabe dient und für viele Menschen ein bewegendes Zeugnis ist. Sie lebt die Liebe zu Gott - obwohl er ihr bisher keine Heilung geschenkt hat.
In ihrem Buch erzählt sie von wohlmeinenden Christen, die sie fragen: "Haben sie je darüber nachgedacht, dass vielleicht unbekannte Sünde Ihrer Heilung im Weg stehen könnte? Dass sie irgendwie ungehorsam waren?"
Es ist interessant zu lesen wie Joni auf diese Fragen eingeht. (Ich bewundere sie übrigens für die Geduld und Ernsthaftigkeit mit der sie das tut. Ich finde so eine Frage von gesunden Christen an chronisch Kranke schlicht unverschämt)
Kapitelüberschriften wie "Die Frucht des Leides" oder "Danke, Gott, für diesen Rollstuhl" lassen ahnen, wohin die Reise geht. Eine Herausforderung für alle, die steif und fest behaupten, für echte Fromme dürfe es Krankheit nicht geben.

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