Montag, 20. Februar 2012

Randvoll gefüllt...

...oder: Mit Gutem gesättigt - bin ich vor zwei Stunden von meiner langen, langen Bahnfahrt zu Hause angekommen. Es war wieder Karneval - es war wieder Rad-Tagung in Schwäbisch Gmünd. Die habe ich im letzten März schon ausführlich erklärt.
Auch dieses Jahr habe ich wieder eindrückliche Kunsterlebnisse mit nach Hause nehmen dürfen. Aber auch interessante geistliche Inputs. Das Buch Jona wird schon zu einem ganz neuen Erlebnis, wenn ein guter Schauspieler es einfach nur liest. Wenn Albrecht Gralle es dann noch auslegt, auf seine ganz eigene interessante, bisweilen trocken-humorvolle Art, dann spricht Gott durch altbekannte Texte noch mal überraschend neu. Heute Morgen im Abschluss-Godie gab es eine kreative Predigt von Christoph Zehendner, die ich mal als Theaterpredigt im besten Sinn bezeichne. Diese Predigt wurde so greifbar und plastisch, dass ich sie bestimmt nie vergesse.
Bei allem Beeindruckendem bleiben für mich am Wichtigsten und Nachhaltigsten die vielen Begegnungen und Gespräche. Eine möchte ich herausgreifen, weil sie zeigt wie wichtig es ist, sich auf Menschen einzulassen, von denen man meint, dass sie einem eigentlich nicht liegen.
Ewart Reder ist einerseits ein Intellektueller durch und durch. Jedenfalls als Autor. Ich stehe ja mehr auf das Einfache, trotzdem nicht doofe, das mich auch gut unterhält. Ewarts Texte sind nicht unbedingt unterhaltsam, sie sind manchmal sperrig, man muss darüber nachdenken. Er ist Literat. Und ich kann eigentlich mit Intellektuellen nicht viel anfangen. Die stecken bei mir in einer Schublade.
Und in diese Schublade passt der Ewart nun ausserhalb seiner Texte gar nicht rein. Er ist bodenständig, hat in Alltagsgesprächen richtig gute praktische Gedanken und einen Sinn für Humor und Ironie. Man kann sich ganz normal und sehr anregend mit ihm unterhalten. Mit seiner Frau übrigens auch. Wir waren zu Dritt heute per Bahn bis Frankfurt unterwegs und die Zeit verging wie im Flug.
Das RAD hat mich in den letzten Jahren immer wieder trainiert, meine Schubladen in Frage zu stellen und häufig auch dazu, mich von ihnen zu verabschieden. Und dafür bin ich Gott außerordentlich dankbar.

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