Sonntag, 12. Februar 2012

Frommes Fan-Sein finde ich doof...

...und unbiblisch. Da reagierte Paulus im ersten Korintherbrief ja schon allergisch drauf. Trotzdem gibt es zumindest einen lebenden Prediger, von dem ich sehr angetan bin. Wenn ich über ihn begeistert schreibe, hoffe ich, dass ich die Grenze zum blauäugigen Fan-Sein nicht überschreite.
Peter Strauch war heute der Gastprediger in unserem "Gottesdienst für Ausgeschlafene". Ich habe nicht auf die Uhr geschaut wie lange er gepredigt hat - es war auf jeden Fall viel zu kurz. Ich hätte ihm auch noch doppelt oder dreimal so lange zu gehört.
Er predigt ohne Manuskript, trotzdem durchdacht und strukturiert. Er steht aber auch dafür, dass eine intelligente Predigt viel Herz und Wärme haben kann. Heute malte er die Liebe Gottes zu jedem einzelnen Menschen so ansprechend und persönlich aus, dass selbst ich Tränen in den Augen hatte. Und das will was heißen, ich bin so gar nicht sentimental, eher nüchtern.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeinen Zuhörer gibt, der nicht deutlich spürt: Der Peter Strauch ist durch und durch echt - auch,wenn er predigt. Da gibt es keine Show und keine Worte, die darauf zielen als Mensch besonders klug, geistreich oder beeindruckend zu wirken.
Dennoch ist das, was er zu sagen hat, auch klug, geistreich und beeindruckend. Vielleicht ist das Geheimnis, dass er wirklich Wichtiges so leicht verständlich ausdrücken kann, dass es auch der einfachste Mensch unter den Zuhörern versteht.
Ein weiteres Phänomen: Selbst, wenn ich unter 200 Zuhörern sitze ist es manchmal so, als säße ich alleine mit Peter auf nem Sofa und er spräche nur mit mir - als gäbe er Gottes Wort nur für mich weiter.
Für mich strahlt der Mann etwas aus von Gottes Freundlichkeit und Güte ohne dabei altväterlich zu wirken.
OK - für meine Verhältnisse habe ich getz aber genug geschwärmt! Ich will auch bestimmt Niemand anhimmeln. Es ist mehr so, dass ich mich freue: Es gibt auch in unserer Zeit noch geistliche Vorbilder. Die brauchen wir nämlich. So schön der reiche Schatz an Glaubenseltern ist, der uns bereits "voran" gegangen ist - wir sind darauf angewiesen, dass es solche Mütter und Väter auch "zum anfassen" gibt. Sie beweisen, dass Jesus Christus auch heute noch daran arbeitet, dass seine Leute ihm immer ähnlicher werden.

Keine Kommentare: