- das geht auch fast vor der Haustür! Gestern bin ich ne knappe halbe Stunde gefahren und war mitten auf dem Land. Ich habe eine echte Bäuerin besucht. Die hatte ich im April kennengelernt, als ich zum Frauenfrühstück in der Schmalfelder Kirche referierte. Was Bettina so erzählte, hatte mich sehr neugierig gemacht:
Ca 100 Milchkühe plus zahlreiche Kälber unterschiedlichen Alters auf dem Weg zur Milchkuh - oder zum Mast- bzw. Zuchtbullen. Dazu zig Hektar Land, das die Tiere ernährt und ein Arbeitsalltag, der aus Melkfrühdienst und dem täglichen Bekochen von mindestens sechs Menschen besteht, die dort arbeiten. Die Bewirtung umfasst ein reichhaltiges Frühstück, sättigendes Mittagessen und Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Das Ganze ist Bettinas Beruf.
Gestern durfte ich mit ihr, dem Bauern, dem Jungbauern, dem "Knecht", dem Lehrling und der Praktikantin Bettinas Pflaumenkuchen genießen, viele dumme Fragen stellen, das Prinzip der Melkmaschine und des Milchtanks kennenlernen, neugeborene Kälber streicheln und im wunderschönen Bauerngarten lustwandeln.
Wenn ich das nächste Mal komme, darf ich sogar anmelken. :-) Echt faszinierend, in so ein ganz anderes Leben rein zu schnuppern!
Für das Entdecken der zweiten für mich fremden Welt am gestrigen Tag musste ich noch nicht mal aus dem Haus. Unsere Tochter, die in Bochum studiert, landete mit zwei Freundinnen bei uns an. Die Drei waren mit einem gemieteten VW-Bus inklusive Kühlschrank und Gaskocher für drei Wochen auf Osteuropatour gewesen. Ab und an haben sie sogar wild gecampt! Letzte Nacht bevölkerten sie unser Gästezimmer auf dem Weg zurück in den Ruhrpott.
Mein Mann und ich haben viele Reisegeschichten gehört und auf unserem TV-Bildschirm per Laptop gefühlte 2000 Fotos angeguckt.
So konnten wir teilnehmen an Erlebnissen in Prag, Pilsen, der hohen Tatra, Krakow... Wir erlebten eiskalte Morgenwaschungen in idyllischen Flüßen und spatanische Frühstücke auf wackeligen Campingstühlen inmitten saftiggrüner Wiesen.
Es war schön zu sehen wie viel Spaß die Drei unterwegs hatten!
Ich bin von Herzen froh, dass ich nicht dabei sein musste. :-) Allein dieser Schlafplatz unter dem aufgesetzten Dach des Busses! Mit dem Dachblech dicht über der Nase fühlt man sich echt wie in einem Sarg.
Wie gut, dass meine mir genehme Welt nicht die einzige ist, die Sinn und Spaß macht!
Die Welt ab und an mit fremden Augen zu sehen, befreit ein Stück vom Kreisen um sich selbst.
Mittwoch, 7. September 2011
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