Wie soll ich da mit meinen Gedanken hinterher kommen?
Im März hatten wir dieses schreckliche Unglück in Japan. An den Folgen werden die Kinder dieser Welt in 50 Jahren noch knabbern. An sich ist da Sympathie mit allen Atomkraftgegnern angesagt. Wenn sich dann aber gerade solche Gegner beschweren, dass in ihren Naturidyllen Starkstromleitungen oder Windkrafträder die Gegend verschandeln könnten, dann hält sich meine Sympathie wieder in Grenzen.
Der April stand im Zeichen der "Royal Wedding". Und obwohl ich das ganze Monarchie-Gedöns lächerlich finde, saß ich am Freitag zwischen Kochen und Putzen immer mal vorm Bildschirm, um die Zeremonie zu verfolgen. Für 14.25 hatte ich mich sogar mit beiden Töchtern vor dem TV verabredet, um den Hochzeitskuss nicht zu verpassen. Hier mal ein kleines Dankeschön an meinen klugen HK-Leiter. Er mochte das "Gedöns" noch weniger als ich. Aber er sagte sinngemäß: "Bei all den erschreckenden Nachrichten der letzten Monate ist es doch schön, dass die Welt sich mal mit so was beschäftigt." Da hat er ja wohl Recht! Zum Glück sagte er das vor Freitag und ich konnte meinen Sinn für Romantik hemmungslos und ohne schlechtes Gewissen befriedigen.
Samstag war dann der Festtag für meinen Gatten. Dortmund ist Meister und seither hängt ein BVB-Shirt in einem Fenster unseres Wintergartens. Iss schon niedlich, wenn Fünfzigjährige wie Fünfjährige durch den Garten hüpfen!
Und jetzt bewegt mich die Frage: Darf ich mich über den Tod von bin Laden freuen?
Falls er wirklich tot ist - bin ja immer skeptisch, wenn ich Behauptungen nicht nachprüfen kann...
Die Freude vieler Amerikaner kommt jedenfalls befremdlich rüber - die machten ja nen Karnevalsumzug daraus! Alle Zivilisation scheint da bloß Verkleidung. Sie feiern ihre Rache genauso wie das im Mittelalter und noch früher Menschen auch getan haben. Von Weiterentwicklung ist da nix zu sehen!
Aber dass unsere Angie von Vielen an den Pranger gestellt wird, gefällt mir auch nicht. Die Empörung über ihre Erleichterung und Freude, die sie ja nur zart ausgedrückt hat, finde ich verlogen.
Richtig freuen kann ich mich selbst aber nicht. Nicht deshalb, weil ich bin Laden auf dieser Welt vermisse. Ich habe einfach nur Angst vor der Rache seiner Anhänger.
2011 ist noch nicht mal halb rum - und ich habe Schiß vor den nächsten Horrormeldungen. Die kommen bestimmt - und dann noch ohne das Bonbon einer "Royal Wedding".
Ich frage mich wie Jemand diese Welt aushält ohne an Gott zu glauben. Ohne "lebendige" Hoffnung ist man am A... - also hilflos und verloren. Oder nicht?
Mittwoch, 4. Mai 2011
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2 Kommentare:
"Ich frage mich wie Jemand diese Welt aushält ohne an Gott zu glauben. Ohne "lebendige" Hoffnung ist man am A... - also hilflos und verloren. Oder nicht?"
Das sehe ich genauso. Ich hatte letztes Jahr eine sehr starke Anfechtung und eine Zweifelswelle hat mich so richtig überrollt. "Was wenn alles in der Bibel falsch ist, ein Märchen, eine Lüge?" Das war der Satz, den eine Stimme in meinem Kopf immer wieder sagte.
Und dann dazu die Geschehnisse in der Welt.
Gott sei Dank! Ich habe diese Zeit überwunden. Und ich habe die Erkenntnis mitgenommen: ohne Gott ist alles sinnlos. Ohne Jesus gibt es nicht die geringste Hoffnung.
Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, wie Menschen ohne Gott das Leben und die Welt ertragen können ...
Magst du mal erzählen wie das konkret ging: Diese Zweifel zu überwinden?
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