Donnerstag, 5. März 2015

Zitate von und über Steve Jobs

(Gefunden in seiner autorisierten Biografie - aufbereitet als Powerpoint zum Einstieg in die Predigt des Gemeindeleiters am 1. März 2015 in der FeG Norderstedt)

„Das Christentum verliert an Kraft, wenn es sich zu sehr auf den Glauben stützt, statt nach dem Vorbild von Jesus zu leben oder die Welt mit dessen Augen zu sehen.“
(Steve Jobs)

„Vegetariertum und Zen-Buddhismus, Meditation und Spiritualität, LSD und Rockmusik – Jobs vereinte auf seine Weise die vielfachen Impulse der nach Erleuchtung suchenden Campus-Subkultur jener Zeit“ (Walter Isaacson)

„Jobs lief immer barfuß herum. Besonders fasziniert war ich von seiner Intensität. Wenn er Interesse an etwas hatte, war er wie besessen davon.“ (Robert Friedland)

„Steve grübelte viel über die Tatsache nach, dass er adoptiert worden war und redete häufig mit mir darüber. Über die Primärtherapie und schleimfreie Ernährung versuchte er, sich zu reinigen und tiefer in seine Enttäuschung über seine Geburt einzudringen. Er erklärte mir, er sei zutiefst verärgert über die Tatsache, dass man ihn weggegeben habe.“ (Greg Calhoun)

„Jobs ist eine schwierige Persönlichkeit und manipulativ zu sein gehört einfach zu den weniger angenehmen Eigenschaften, die zu seinem Erfolg beitragen.“ (Steve Wozniak)

„Jobs schien manchmal von Dämonen getrieben zu sein. Sein Wagemut half ihm, Dinge zu regeln – gelegentlich, indem er andere manipulierte. Er konnte charismatisch, ja faszinierend sein, aber auch kühl und brutal“. (Walter Isaacson)

„Man soll ein Unternehmen nie mit dem Ziel gründen, reich zu werden. Das Ziel sollte vielmehr sein, etwas auf den Markt zu bringen, woran man glaubt, und ein Unternehmen zu schaffen, das von Dauer sein wird.“ (Steve Jobs)

„Die Verschmelzung von Flower Power und Mikroprozessor, von Erleuchtung und Technologie wurde von Steve Jobs verkörpert, der morgens zunächst meditierte, dann Physikvorlesungen in Stanford besuchte und nachts bei Atari arbeitete.“ (Walter Isaacson)

„Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse“ (Steve Jobs)

„Steve ist das Gegenteil von loyal. Er ist antiloyal. Er muss die Leute verraten, die ihm nahestehen.“ (Andy Hertzfeld)

„Ich wünschte mir, ich hätte mich anders verhalten. Ich konnte mich nicht als Vater sehen, also konfrontierte ich mich nicht damit. Doch als die Testergebnisse zeigten, dass sie meine Tochter war, zweifelte ich nicht daran. Ich war bereit, sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr zu unterstützen…Ich versuchte, das Richtige zu tun. Aber wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, würde ich es besser machen.“ (Steve Jobs)

„Teile seines Lebens und seiner Persönlichkeit sind extrem chaotisch, und das ist die Wahrheit. Er ist gut im Herumspinnen, aber er hat auch eine bemerkenswerte Geschichte aufzuweisen“. (Laurene Jobs, Ehefrau)

„Steve ist ein katastrophaler Manager…Er vergisst seine Termine so regelmäßig, dass es in der Firma zum Running Gag geworden ist…Er handelt unüberlegt und hat kein Urteilsvermögen…Er nimmt die Ideen anderer als eigene in Anspruch. Er fällt einem ins Wort und hört nie zu.“ (Jef Raskin)

„Picasso sagte immer: Gute Künstler kopieren, große Künstler klauen. Und wir haben schon immer schamlos große Ideen geklaut.“ (Steve Jobs)

„Mit 26 Jahre leitet Jobs ein Unternehmen, das noch sechs Jahre zuvor in einem Schlafzimmer und der Garage seines Elternhauses residierte, dieses Jahr aber vermutlich 600 Millionen Dollar Umsatz machen wird“ (Aus der Titelgeschichte der TIME von 1982)

„Ich schwor mir, vom Reichtum nicht mein Leben ruinieren zu lassen“ (Steve Jobs)

„Wie viele große Männer mit außergewöhnlichen Begabungen ist Steve nicht auf jedem Gebiet außergewöhnlich. Ihm fehlt die soziale Kompetenz…aber er engagiert sich sehr dafür, Menschen zu stärken und zu fördern und ihnen die richtigen Werkzeuge in die Hand zu geben.“ (Laurene Jobs, Ehefrau)

„Der Gedanke, dass ich bald tot sein werde, ist die wichtigste Entscheidungshilfe für die großen Fragen des Lebens. Weil fast alles … im Angesicht des Todes bedeutungslos wird, bleibt nur das wirklich bedeutsame übrig. Sich vor Augen zu halten, dass man sterben wird, ist die beste Methode, die ich kenne, um nicht in die Falle zu tappen, sich selbst vorzumachen, man habe etwas zu verlieren. Wir alle sind bereits nackt. Es gibt keinen Grund, nicht seinem Herzen zu folgen.“ (Steve Jobs)

 „Ein Hoch auf die Verrückten. Auf die Nonkonformisten. Die Rebellen. Die Unruhestifter. Die Unangepassten. Die Querdenker. Sie halten nichts von ehernen Gesetzen. Sie sind nicht gewillt, den Status quo zu respektieren. Man kann sie zitieren, ihnen widersprechen, sie verherrlichen oder verteufeln. Nur ignorieren kann man sie nicht. Weil sie die Welt verändern. Sie treiben die Menschheit an. Auch wenn manche sie für verrückt halten, sehen wir die Genialität. Denn die Menschen, die verrückt genug sind zu denken, sie würden die Welt verändern…sind diejenigen, die es tun werden.“ (Apple Werbung 1997. Think different)   

Mittwoch, 25. Februar 2015

Was mir Ostern bedeutet

Obwohl ich sehr fromm aufgewachsen bin, bedeutete mir Ostern als Kind und Teenager nicht mehr als Eierfärben, Süßigkeiten suchen und Schulferien. Das liegt daran, dass ich in einer Brüdergemeinde groß geworden bin – und zwar in einer „Christlichen Versammlung“. Im Gegensatz zu anderen Formen der Brüdergemeinde – zum Beispiel den „Offenen Brüdern“ oder den „Bundesversammlungen“ - waren diese Gemeinschaften damals noch sehr eng an John Nelson Darby orientiert.
Er kam während der Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts zum Glauben und war der Ansicht, dass die Kirche schon in der frühen Christenheit einen falschen Weg eingeschlagen habe. Deshalb galten ihm alle kirchlichen Traditionen nichts, einziges Vorbild für Glaubende waren die Urgemeinden im Neuen Testament. Die kannten weder Weihnachten noch Ostern, sondern trafen sich an jedem ersten Tag der Woche (Sonntag) zum „Brotbrechen“. (Apg. 2,42 und 20,7) Auch meine Gemeinde feierte jeden Sonntag Gottesdienst. Der war aber an Ostersonntag kein besonderer. Und wenn Weihnachten nicht auf einen Sonntag fiel, gab es da gar keinen Gottesdienst.
Trotzdem sind mir die Passionstexte der Bibel und vor allem die Ostertexte im Johannesevangelium sehr präsent. Ich kann sie so ziemlich auswendig. Das liegt daran, dass in meiner „Christlichen Versammlung“ jeden Sonntag Abendmahl gefeiert wurde. Und zwar ausführlich eine Stunde lang. Danach kam erst der „Verkündigungsgottesdienst“. Leitfaden für das „Brotbrechen“ waren Jesu Worte „Tut dieses zu meinem Gedächtnis“. Im Rahmen dieser Feierstunde wurden vor allem die biblischen Texte zu Leiden, Tod und Auferstehung Jesu immer wieder gelesen.
Als junges Ehepaar haben wir uns einer Freien evangelischen Gemeinde angeschlossen.  Seither haben wir viel Wissen nachgeholt in Sachen „Kirchengeschichte“. Außerdem haben wir unsere Freude an Weihnachts- und Ostergottesdiensten entdeckt. Wobei sich bei mir eine bisher unerfüllte Sehnsucht entwickelt hat. Ich möchte einmal einen Ostersonntag erleben, an dem der Gottesdienst so ein fröhliches und begeistertes Fest ist, wie es mir inzwischen angemessen erscheint.    

(Mein Beitrag in der aktuellen JOYCE) 

Sonntag, 25. Januar 2015

Lohnt sich der Einsatz für Flüchtlinge?

„Das Willkommen-Cafe macht uns viel Freude“

Darin sind wir Mitarbeiter uns einig. Kurz vor Weihnachten hatten wir das in einer Teamsitzung alle so empfunden. Natürlich ist die Arbeit auch anstrengend. Oft fühlt es sich nach 2 ½ Stunden am Montagnachmittag an, als hätten wir Fransen am Mund. Für unsere Gäste ist es ja wichtig, dass sie uns Deutsch sprechen hören. Wenn überhaupt keine Deutsch-  oder wenigstens Englischkenntnisse bei ihnen vorhanden sind, sind wir Gastgeber zusätzlich auf Einfallsreichtum und Pantomimen-Kunststücke angewiesen.
Nach über drei Monaten kennen wir unsere „Stammgäste“ ziemlich gut. Beziehungen sind gewachsen, selbst da, wo es zu viel mehr als zu Begrüßungsritualen und einem herzlichen Lächeln nicht reicht. Das ist das traurige Erleben, das unsere Arbeit auch mit sich bringt: Genau wie unter uns Deutschen gibt es bei Flüchtlingen aus aller Herren Länder Menschen, die zu bequem, zu wenig selbstbewusst oder einfach zu alt sind, um eine fremde Sprache zu erlernen. Dieses Unvermögen zu sehen, tut weh.
Dafür entschädigen die anderen Erlebnisse aber doppelt und dreifach! Da ist zum Beispiel der junge Mann aus Syrien – nennen wir ihn „Moffa“. Mitte Oktober gelang es nur auf dem Umweg übers Englische, ihm die deutsche Sprache näher bringen. Mitte Dezember konnten wir uns schon prima mit ihm auf Deutsch unterhalten! Also – richtig unterhalten: Über sein Leben, seine Familie, seine Träume und seine Ängste. Moffa ist nicht der Einzige mit solchen Fortschritten. Das ermutigt uns sehr in unserem Dienst.

Wir bemühen uns, deutlich zu machen, dass das Cafe zu unserer „Kirche“ gehört. Eine „Holzhammermethode“ ist da allerdings völlig daneben. Eine gute Idee war die Geschenkaktion vor Weihnachten. Unsere Leiterin hatte kleine Kalender für 2015 besorgt – mit schönen Fotos und Bibelsprüchen. Diese Kalender gibt es in Deutsch – aber auch in Englisch, Russisch, Arabisch, Persisch…Wer wollte, konnte sich so einen Kalender mit nach Hause nehmen. Unsere Gäste haben nun einen guten Begleiter für das ganze Jahr. Und wir hoffen, dass auch unser Cafe ihnen ein guter Begleiter bleibt – und ein „Zuhause“ mitten in der Fremde.
(Mein Bericht von der Flüchtlingsarbeit in der FeG Norderstedt)

Montag, 19. Januar 2015

Kunst ist Luxus

Mir ist aufgefallen, dass ich gerade in den letzten Wochen viel über den Genuss von Kunst und Kultur gepostet habe. Am Anfang des neuen Jahres ist sogar noch was Geniales dazu gekommen: Unsere Kinder hatten uns zu Weihnachten einen Besuch im "Palazzo" geschenkt. "Die Poletto" servierte ein Deluxe-Viergang-Menü in einem Edelzirkuszelt. Zwischen dem Lecker-Essen gab es exquisite Akrobatik, Jonglage, Bauchrednerkunst...Großes Kino, ein wunderbarer Abend, Chapeau für herausragende Artisten.
So etwas können sich in unserem Land ab und zu Menschen gönnen. Das ist schön und dafür muss man sich bestimmt nicht schämen.
Es gibt Menschen in Deutschland, die sind Lichtjahre von dem "sich gönnen" entfernt. Für diese Leute ist auch Kunst und Kultur nicht zu haben.
Dazu gehören - auf jeden Fall für viele Jahre - die Flüchtlinge, die zu uns kommen.
Durch meine Tätigkeit in einem "Willkommen-Cafe" und bei einer Tafel kommen mir diese Gäste in unserem Land sehr nahe.
Diese Begegnungen zeigen mir wieder deutlich, wie gut es mir geht. "Kunst" ist so ziemlich das Letzte, für das diese Menschen sich interessieren können. Zuallererst geht es für sie darum, ein Land zu finden, in dem sie bleiben können. Das "Dublin-Abkommen" ist dabei eine große Hürde und ein lebenswichtiges Thema - im Gegensatz zu Premieren, Vernissagen - und was es sonst für kunstinteressierte Menschen so an wichtigen Dingen gibt.
Für Flüchtlinge gibt es nichts Wichtigeres, als Heimat zu finden. Dazu braucht es Einheimische, die ihnen freundlich begegnen, ihnen helfen, deutsch zu lernen, die bereit sind, echte Gastgeber zu sein.
Das ist nicht immer leicht. Wer verfolgt ist, auf der Flucht war, Ablehnung erfahren hat - der ist nicht so aufgeschlossen und gut gelaunt wie Jemand, der gerade einen Abend im "Palazzo" genießen konnte.
Es ist allerdings interessant wie sehr geschädigte Menschen aufblühen und auftauen, wenn sie echte Wertschätzung und Freundlichkeit erleben.
Wer Luxus genießen kann, müsste in der Lage sein, solche Wertschätzung und Freundlichkeit zu vermitteln.
"Luxus" ist nicht nur Kunstgenuss, sondern auch: Heimat, Freunde, Sicherheit...
Ich bin sicher: Wir machen uns schuldig, wenn wir nicht bereit sind, unseren "Luxus" zu teilen.    

Samstag, 3. Januar 2015

Es gibt nichts Neues unter der Sonne



Das sagt man so. Und gerade für Geschichten scheint das zu stimmen. Die wirklich guten Plots kennen wir schon aus der Bibel. Grundstrukturen davon finden sich in alten Dramen und Märchen. Ist also alles schon erzählt?
Neu und spannend wird das Geschichtenerzählen durch das "wie". Das ist die Herausforderung für Künstler. Die leidenschaftlichen und guten finden neue Wege, um die Menschen ihrer Zeit zu erreichen.
Heute haben wir solche herausragenden Künstler erleben dürfen. Sie mischen Tanz, Akrobatik und Schattentheater, um das Publikum mit einer Geschichte zu berühren und zu begeistern.

http://www.shadowland-show.de/de/home.html

Wir saßen sprachlos im Theater, waren verzaubert und konnten am Ende erstmal nur sagen: So was haben wir noch nicht gesehen.
Was die neun jungen Menschen mit ihren fantastischen Körpern, ihrer Körperbeherrschung, ein paar Leinwänden und Scheinwerfern da "gezaubert" haben war grandios. Kreativität, Können und Leidenschaft kann auch heute noch live begeistern. Obwohl wir doch meinen, alles schon zu kennen.  

Dienstag, 23. Dezember 2014

Lars kriegt nix...

...dieser deutsche Text auf "Last Christmas" war einer von vielen witzigen Highlights im gerade erlebten "Weihnachtskonzert". Und das war dieses:

http://www.komoedie-hamburg.de/komoedie/aktuell.html?details=Die-S%C3%B6hne-Hamburgs-feiern-Weihnachten-423

Da standen drei wunderbar unterhaltsame Entertainer auf der Bühne, die sichtlich Spaß an ihrem gemeinsamen Auftritt hatten. Man kann auch sagen: Drei sehr, sehr begabte Rampensäue.

Rolf Claussen hatte ich erst kürzlich beim Improtheater genossen. Stefan Gwildis hat wirklich eine geniale Singstimme und Joja Wendt ist echt der Hammer als Pianist.

Falls "Die Söhne Hamburgs" sich mal wieder entschließen, gemeinsam auf der Bühne zu stehen, kann ich allen Hamburgern nur empfehlen: Geht da hin! Ihr bekommt für euer Geld fast drei unterhaltsame Stunden geschenkt, die viel zu schnell zu Ende sind.

Freitag, 12. Dezember 2014

Chapeau! Für alle mutigen Flüchtlinge!

Seit Mitte Oktober arbeite ich im "Willkommens-Cafe" meiner Gemeinde. Das ist die FeG Norderstedt. Jeden Montag öffnen wir unser Gemeindehaus für Flüchtlinge, die in Norderstedt "angelandet" sind. Wir bieten einen Ort der Begegnung, der sehr gerne angenommen wird. Ungefähr 45 Gäste haben wir mindestens jedesmal - und die Tendenz steigt. Sicher auch, weil wir mit der Stadt zusammenarbeiten. Dort gibt es ein "Willkommen-Team", das Flüchtlinge intensiv betreut. Unser Cafe und auch die zusätzlichen Deutschkurse, die in unserer Gemeinde stattfinden, werden von der Stadt unterstützt und empfohlen.
In unserem Cafe ergeben sich gute Beziehungen zwischen "Gästen" und "Gastgebern". Und ich ziehe wirklich meinen Hut vor den Menschen, die sich ohne Sprachkenntnisse auf dieses Wagnis der Flucht einlassen.
Da ist z.B. "Rula". (Ich verfremde bewusst alle Namen unserer Gäste). Sie hat viel Geld dafür zahlen müssen, um mit ihren drei Kindern zwischen fünf und 17 Jahren über die Türkei bis nach Deutschland geschleust zu werden. In Syrien lebte die gebildete Familie auf gutem Mittelstands-Niveau. Der Krieg hat ihnen Angst gemacht und das Ehepaar beschloss, die Kinder in Sicherheit zu bringen. Leider reichte das Geld nicht auch noch für den Ehemann. Während seine Familie in sehr beschränkten Verhältnissen in unserem Land im Flüchtlingsheim überlebt, wartet er sehnsüchtig darauf, offiziell nachreisen zu können. Was erst geht, wenn "Rula" einen ordentlichen Aufenthaltsstatus hat.
Möchte irgendjemand von uns Deutschen so was erleben? Oder mit "Abdu" tauschen, der aus Albanien geflüchtet ist? Im Gegensatz zu "Rula" kann er sich nicht mal auf Englisch verständigen. Aber auf seiner "Flucht-Odysee" hat er schon eine Zeit in Österreich verbracht. Das Gelächter war groß, als ich zum Thema "Einkaufen" versuchte, ihm das Wort "Plastiktüte" bei zubringen. Während unserer hauptsächlich pantomimischen Unterhaltung grinste er plötzlich. Und sagte: "In Ostrich ist Plastiktute 'Sackerl'. " Jo! Da hatte er doch was gelernt! Wer von uns möchte mit ihm tauschen müssen?  
Ich stelle mir vor, wie das wäre, müsste ich plötzlich in ein arabisches Land flüchten. Und dann müsste ich mit 52 Jahren noch ein völlig unbekanntes "Alphabet" lernen und auch, von rechts nach links zu schreiben. Ich fürchte, ich hätte nicht den Mut, das anzupacken - oder würde beim Versuch kläglich untergehen.
Dass wir in Deutschland geboren sind - in guten Zeiten - und hier leben  dürfen, ist nicht unser Verdienst. Ich finde, wir sollten alles tun, was in unseren Kräften steht, um Menschen mit schlechteren Startbedingungen zu unterstützen. Da fallen mir dann auch immer wieder meine Schwiegergroßeltern ein. Oma Grete flüchtete im zweiten Weltkrieg mit ihren kleinen Kindern aus Ostpreußen übers Haff. Wäre ihr "im Westen" nicht geholfen worden, gäbe es heute wohl weder meinen Mann, noch meine Kinder. Ich finde,gerade wir Deutschen können es uns nicht leisten, für Flüchtlinge nichts zu tun.