Montag, 30. Januar 2012
Über den eigenen Schatten zu springen...
Aber sie hatte mir zu Weihnachten eine Eintrittskarte geschenkt - und sich selbst natürlich auch eine. Es ging um das Pop-Oratorium "Die zehn Gebote".
www.die10gebote.de
Was bin ich froh, dass ich dieses grandiose Projekt mal live erlebt habe. 1500 Chorsänger in weißen Oberteilen bildeten quasi das Bühnenbild. Außerdem klang ihr Gesang gewaltig schön. Dazu ein gutes Orchester, eine prima Band und Musicaldarsteller als Solisten. Der Hörgenuss war ein Erlebnis, die Liedtexte richtig gut. Dort kam die biblische Botschaft in modernen, flotten Texten rüber.
Ja, die "Message" ist tatsächlich im Sinn frommer Menschen - mal abgesehen von einem großen Fauxpax am "Happy End". Da heißt es dann, die Menschen wären nicht schlechter Natur und bräuchten nur die Liebe...
Aber sonst kommt der biblische Stoff um Moses Flucht in die Wüste, seine Berufung durch Gott, der Kampf mit dem Pharao und die erste Zeit der Wüstenwanderung unangefochten auf die Bühne. Ok - Zippora spielt eine große Rolle für Mose, welche die Bibel nicht hergibt, aber das ändert nichts daran, dass tiefe Wahrheiten rüberkommen, die Gott uns mit dieser Geschichte mitteilt.
Es hat mich echt berührt, wieder zu erleben, welche Kraft in den biblischen Geschichten steckt. Sie reißen mit - selbst, wenn sie auf einer nackten Bühne einfach nur gesungen werden. Und sie inspirieren Drehbuchautoren, Liederdichter und Komponisten bis heute. Was einmal mehr beweist, wie lebendig das Wort Gottes ist.
Montag, 16. Januar 2012
Schleichwerbung einer frommen Bloggerin?
Also - ich bin ja bekennender Genussmensch. U.a. liebe ich als solcher auch lecker Essen. Und ich bin ein Suppenfan.
Es soll ja Ehefrauen geben, die sich darüber ärgern, wenn sie mit Haushaltsgeräten beschenkt werden. Ich hatte mir zu Weihnachten sowas gewünscht. Fasziniert vom lockeren Einsatz von Pürrierstäben beim "Das perfekte Dinner" hatte ich mich danach gesehnt, auch mal nur mit ein paar "Klicks" ohne Schweinerei an den Herdfliesen geniale Suppen und Soßen zu zaubern.
Mit meinem vorsintflutlichen Pürrierstab aus dem Fundus unserer Hochzeitsgeschenke von vor 27 Jahren gelang das nie. Die herrlichen Zutaten aus dem Kochtopf landeten unter Einsatz des Haushaltsgeräts vorwiegend auf meinen Klamotten und in sonstiger Topfumgebung.
Jetzt habe ich einen Zauberstab von Moulinex. Den kann man tatsächlich in einen halbvollen Topf voll leckerem gekochten Gemüse tauchen und hat in Nullkommanix ohne irgendwelche Spritzer eine herrliche Suppe. Möhren-Ingwer zum Beispiel. Oder Rote Beete-Apfel. Satt orange die eine Kreation, dunkelpink die andere.
Zur Zeit stehe ich Haushaltsmuffel liebend gerne in der Küche und experimentiere. Und das bloß, weil ich das richtige Werkzeug für effiziente Arbeit gefunden habe.
Nö! Nen frommen Schlenker gibt es jetzt nicht. Aber es gäbe einen, oder?
Freitag, 6. Januar 2012
Ich weiß nicht, wie ich's sagen soll...
Ja, ok. Ich war auch nicht begeistert, als Christian Wulf unser BP wurde. Ich mochte ihn nicht. Er war mir zu glatt, zu langweilig - und vor allem habe ich mich darüber geärgert, dass er so locker und verliebt seine zweite Frau präsentieren durfte. Die Erste hatte ihn jahrelang begleitet und unterstützt - und als er eine gewisse Machtposition erreicht hatte, hat er sie einfach fallen gelassen und eine andere durfte sich im Licht der Öffentlichkeit sonnen.
Da hat sich aber sonst Keiner groß drüber aufgeregt.
Sowas ist also kein Hindernis, um BP zu werden.
Jetzt wird immer deutlicher wie unbedarft Christian Wulf dieses hohe Amt angetreten hat. Das ist aber nicht seine Schuld, sondern die der Menschen, die ihn in diese Position gehievt haben.
Sicher - er macht einen bekloppten Fehler nach dem anderen. Aber doch vor allem deshalb, weil die Pressejagdhunde ihn hetzen. So, wie sie jedes angeschossene Wild hetzen, dass ihnen vor die Leftzen kommt.
Mittlerweile habe ich Mitgefühl für Christian Wulf. Das heißt nicht, dass ich glaube, dass er ein guter BP ist. Was ich sehe ist, dass er nicht die Chance bekommt, Einer zu werden. Denn egal, ob er redet oder schweigt - die Medien haben sich auf ihn eingeschossen und deshalb bringt ihn alles zu Fall.
Niemand hat ihm beigebracht, ein guter BP zu sein. Das ist etwas, was er entweder unterwegs lernt oder eben nicht. Wenn es gut liefe in unserer Politik, dann würden Menschen BP oder BPräsidentin, die schon reife Persönlichkeiten sind und Herausragendes geleistet haben. Aber so ist es eben nicht bei uns. Da spielen Parteipolitik und Klüngel eine Rolle.
Falls die alte Regel "Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben" noch Gültigkeit hat, dann könnte auch aus Christian Wulf - trotz der schlechten Startbedingungen als Günstling eines Systems - ja noch was werden.
Die Geschichte der Bettina Schausten müssten ihm eigentlich dabei helfen. Sie hat doch gezeigt, dass sogar eine renommierte Journalistin völlig kopflos und bescheuert reagiert - ganz ohne Not - , wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlt. Und noch nicht mal sie schafft das, einfach nur zu sagen: "Das war bekloppt, es tut mir leid." Sie rechtfertigt sich - und macht alles nur schlimmer.
"Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" - blöd, dass Christian Wulf das ins Spiel gebracht hat. Es hätte von den Medien kommen müssen.
Dienstag, 3. Januar 2012
Looser ist der Weihnachtsbaum
Unser Tannenbaum bestrahlte wohlwollend und glänzend unsere Familien-Plaudereien. Am Heilig Abend war das größte Geschenk von allen: Wir fünf waren heil und gesund beisammen, machten unsere alljährlichen, bescheuerten Fotos unterm Tannenbaum und hatten einfach nur Spaß miteinander.
Am zweiten Weihnachtstag hatte der Tannenbaum richtig was zu gucken: Wir Fünf plus Söhnchens Freundin plus Mama plus mein Bruderherz mit Frau und Kindern. Diese Kinder sind erst zwei und acht - und natürlich hatten wir unterm Baum Geschenke für sie deponiert. Erwartungsvolle Kinder zu seinem Fuß - da läuft so ein Tannenbaum natürlich zur Hochform auf!
Nach dem ganzen Trubel nahmen der Gatte und ich eine zweisame Silvester-Auszeit auf Norderney. Die war ganz wunderbar! Unser Tannenbaum war trotzdem nicht einsam. Am Silvesterabend haben Söhnchen und Freundin in seinem Kerzenschein selbstgekochtes Essen genossen. Romantik hat er also auch noch mitgekriegt.
Ich schätze mal, die Nordmanntanne fühlte sich ganz wohl in unserem Haus. In zwei Wochen kann man sich an nette Menschen gewöhnen!
Heute hat sie dann sicher das blanke Entsetzen gepackt. Ich habe sie abgetakelt. Ratzfatz war ihr ganzer herrlicher Schmuck abgezupft. Dann habe ich sie aus dem Haus gezerrt und den langen Weg bis zum Ablageort geschleift.
Jetzt liegt sie nackt und geknickt auf einem Parkplatz und wartet auf die Müllabfuhr.
Ich fand Weihnachten und Silvester 2011 richtig klasse! Bisher habe ich 49 x diese Zeit erlebt - und es war meistens wunderschön. Aber so'n Weihnachtsbaum hat echt ein Scheißleben! Der ist schmückendes Beiwerk für gut zwei Wochen im Jahr. Und dann wird er geschreddert. Das hat so'n Baum nicht verdient. Aber das Leben geht nicht fair mit Loosern um - noch nicht mal an Weihnachten. Noch nicht mal, wenn ICH glücklich und zufrieden bin.
Montag, 19. Dezember 2011
Das wird was länger...
Zum einen mit meinem persönlichen Jahres-Dienst-Rückblick. Da waren viele Frauenfrühstücke dabei. Gerne erinnere ich mich an das in Sindelfingen. Da bin ich zum ersten Mal auf Kosten der Einladenen geflogen (bis Stuttgart) und kam mir sehr wichtig vor. So als Business-Woman. :-)
Dann durfte ich tatsächlich achtmal in diesem Jahr predigen - viermal in FeGs und viermal bei "Bapis". Das ist für eine Laienpredigerin, die unter der Knute "das Weib aber schweige in der Gemeinde" aufgewachsen ist, tatsächlich etwas Besonderes. Ich empfinde das als große Freiheit - und bekomme so viel liebevolles Feedback, dass ich das auch gerne weiter machen möchte. (Wenn ich denn angefragt werde.)
Dieses Jahr ist die dritte Weihnachtszeit ohne meinen Papa auf dieser Welt. Mit meinem Schatz im Urlaub auf Sizilien und in Irland habe ich in vielen Kirchen Kerzen für Paps angezündet. Er ist mir immer noch so unglaublich nahe. Früher habe ich nie glauben können, dass Tote noch so real und im Leben präsent sein können. Jetzt weiß ich es. Liebe ist stärker als der Tod und Erinnerung ist lebendiger als das Nicht-mehr-da-sein. Richtig gute Verbundenheit bleibt bestehen jenseits von Raum und Zeit.
Die Gegenwart genieße ich trotz meines bisher größten Verlustes von Herzen. Ich weiß,Papa hätte auch Spaß gehabt am Samstagabend. Söhnchen hat sein Geburtstagsgeschenk für mich eingelöst. Zunächst haben wir uns fröhlich auf dem St. Pauli Weihnachtsmarkt getummelt und dann haben wir meine Theaterkarten abgefeiert: Im Krimitheater gab es "Der unheimliche Mönch". Das hat total Spaß gemacht - zumal Söhnchen sich auch nicht schämt, seine alte Mutter in der Öffentlichkeit in den Arm zu nehmen und total charmant zu sein.
Auf dieser Welt tut nichts so gut wie eine Familie, die sich mag. Ein Vater, mit dem man sich super verstanden hat und ein Sohn, mit dem das genauso gut geht - das hilft einer Frau, kein Psycho zu werden! Vor allem, wenn der Gatte dann auch noch darein passt. :-))
Dienstag, 13. Dezember 2011
Heute vor 26 Jahren...
Dienstag, 6. Dezember 2011
Frust im Advent
Alle Jahre wieder meinen Christen, sie müssten vor allem im Advent viel Zeit in der Stille vor Gott verbringen. Und wenn das nicht gelingt, schieben viele von uns Frust. Weil wir uns schuldig fühlen. Warum eigentlich?
Diese Mahnung gibt es nicht in der Bibel. Drei Gründe dafür liegen für mich nahe:
Denkt mal zurück an den letzten Heilig-Abend-Godie. Seht ihr die angespannten jungen Mütter in den ersten Reihen vor euch? An Heilig Abend, nachmittags, sind ja die Familien als Ganzes eingeladen und dabei. Nicht wenige Familien haben dann zwei bis drei Kleinkinder am Start. Natürlich bleiben die nicht eine ganze Stunde still und brav sitzen! Deshalb sind diese jungen Mütter immer auf dem Sprung. Sie wollen ihre unternehmungslustigen Sprösslinge daran hindern, den Tannenbaum umzuschmeißen. Oder die Kamele aus der Krippe zu klauen.
Nehmen wir alleine die Hauptpersonen an den traditionellen Krippen. Das waren lauter Menschen, die aus ihrem anstrengenden Alltag heraus Jesus anbeteten. Die Hirten erwischte die Engelsbotschaft mitten in der Arbeit. Die Weisen hatten eine monatelange Reise auf unbequemen Kamelen hinter sich gebracht.
Josef war bis kurz vor der Geburt mit vielen Sorgen beschäftigt gewesen. Zuerst die Angst: Hat meine geliebte Maria mich betrogen? Nachdem Gott ihm diese Angst genommen hatte, blieben die Fragen: Wie bekomme ich armer Mann meine schwangere Frau nach Bethlehem? Was, wenn das Kind unterwegs kommt? Wo sollen wir unterkommen? Und so weiter.
Und dann Maria: Der Schock, auserwählt zu sein, den Sohn Gottes zur Welt zu bringen. Die Angst: Wird mein geliebter Josef zu mir halten? Die ätzende Reise nach Bethlehem. Hochschwanger ca 150 Km auf einem Esel. Hilfe! Keine Hilfe bei der Geburt in einem Stall. Kurz drauf schon: Der Stall voller Gäste! Und oben drauf gabs auch danach keine Ruhe. Mit einem Neugeborenen musste fix nach Ägypten geflüchtet werden.
3. Gott möchte, dass wir seine Zeugen sind
Das bedeutet: Wir sollen andere Menschen einladen, ihn ebenfalls kennen zu lernen. Und es ist ein Fakt – warum und ob das toll ist, ist ein anderes Thema, aber:
Gerade zur Weihnachtszeit ist es für viele Menschen ok, Weihnachtsbotschaften zu lesen oder zu hören.
Ihr Engagement bedeutet Stress im Advent. Ich bin überzeugt: Es ist gesegneter Stress.