...das liegt mir gar nicht so. Ich bin ja ein bequemer Mensch und mache gerne das, was ich sowieso kann. Da weiß ich wenigstens, dass es ohne große Anstrengung funktioniert.
Natürlich habe ich einen Laptop - aber ich benutze ihn vor allem als wunderbare Schreibmaschine mit Speicher- und leichter Korrekturmöglichkeit.
Ich habe auch ein Smartphone - aber nutze davon nicht mal 10% der Möglichkeiten. Vor allem ist es für mich ein Mittel, schnell und leicht Kontakt zur Familie und zu Freuden aufzunehmen.
Seit Jahren verarbeite ich schöne Fotoerinnerungen so: Ich lasse Papierabzüge machen, klebe die auf DinA4 Karton und tüte die Seiten in Prospekt-Hüllen. Die sammele ich dann in Ringbüchern. Entsprechend biegen sich unsere Bücherregal.
Die vielen wunderbaren Fotos von der Hochzeit im Juni haben mich nun endlich gezwungen, platzsparende Fotobücher digital zu erstellen. Ja - da musste ich mich lange rein fuchsen. Und ja: das erste Fotobuch ist nicht so der Kracher geworden. Dafür sieht das zweite schon ziemlich gut aus. Ich kann bestimmt noch acht weitere in dem Format machen, bis sie den Platz füllen, den eines meiner Ringbücher auf den Regalen beansprucht. Dazu sieht so ein digitales Fotobuch viel aufgeräumter und ansprechender aus.
Auch, wenn Nostalgie ganz charmant sein kann - es ist dumm, nur aus Bequemlichkeit am Bewährten festzuhalten. Wer sich weigert, die Chancen der gegenwärtigen Zeit zu nutzen, verpasst vielleicht einen einfachen Zugang zu ungeahnten Möglichkeiten.
Montag, 28. Juli 2014
Freitag, 4. Juli 2014
Arm sein mit Würde
Ja, das geht. Seit gut sechs Wochen arbeite ich ehrenamtlich bei einer "Tafel" - in der Stadt, wo auch meine Freikirche zu Hause ist. Ich hatte keine Lust mehr, auf die "offene Tür" zu warten, die der ganzen Gemeinde den Weg zeigt, ihrer Stadt zu dienen. Ich dachte mir: Fange ich mal als Einzelperson damit an. So, wie einige meiner Gemeinde-Geschwister hier und da auch. Wer weiß, was für Kreise das zieht.
Über ziehende Kreise kann ich jetzt noch nix vermelden. Ich kann aber sagen, dass dieses Ehrenamt gut zu mir passt. Und es ist interessant, sich mal außerhalb der Kirche für eine gute Sache zu engagieren. Da merkt man auch, dass die Gemeinschaft unter "Frommen" duchaus was besonders Schönes ist. :-)
Alle Kunden "meiner" Tafel haben einen Berechtigungsschein, sind also wirklich bedürftige Menschen. Und manche von ihnen haben kaum Bildung oder Erziehung genossen, wissen nichts von "Stil". Aber es gibt auch ganz andere "Kunden" - und sie sind keine Ausnahme. Diese Woche zum Beispiel durfte ich eine richtige "Lady" bedienen. Die alte Dame war elegant gekleidet, - wie ich im Gespräch erfuhr dank eines guten Händchens beim Flohmarkt-Einkauf - sie war dezent geschminkt und schick frisiert. Für so eine würdevolle Person ist es nicht leicht, die Wohltaten einer Tafel in Anspruch zu nehmen. Aber sie überspielt das mit Anmut und wir hatten sogar ein interessantes Gespräch beim "Marktrundgang".
Wenn es mich irgendwann mal trifft, dass ich eine "Tafel" in Anspruch nehmen muss - und man weiß nie, wie das Leben so spielt - dann werde ich durch diese neue Arbeit in meinem Leben Vorbilder dafür haben, wie man würdevoll in Armut leben kann. Und Armut kann uns alle treffen. Ein einziger Krieg - und wir sind vielleicht mittellose Flüchtlinge. Viele arme Menschen haben ihr Armsein nicht verdient. Und die meisten von uns Anderen ihr Reichsein auch nicht.
Über ziehende Kreise kann ich jetzt noch nix vermelden. Ich kann aber sagen, dass dieses Ehrenamt gut zu mir passt. Und es ist interessant, sich mal außerhalb der Kirche für eine gute Sache zu engagieren. Da merkt man auch, dass die Gemeinschaft unter "Frommen" duchaus was besonders Schönes ist. :-)
Alle Kunden "meiner" Tafel haben einen Berechtigungsschein, sind also wirklich bedürftige Menschen. Und manche von ihnen haben kaum Bildung oder Erziehung genossen, wissen nichts von "Stil". Aber es gibt auch ganz andere "Kunden" - und sie sind keine Ausnahme. Diese Woche zum Beispiel durfte ich eine richtige "Lady" bedienen. Die alte Dame war elegant gekleidet, - wie ich im Gespräch erfuhr dank eines guten Händchens beim Flohmarkt-Einkauf - sie war dezent geschminkt und schick frisiert. Für so eine würdevolle Person ist es nicht leicht, die Wohltaten einer Tafel in Anspruch zu nehmen. Aber sie überspielt das mit Anmut und wir hatten sogar ein interessantes Gespräch beim "Marktrundgang".
Wenn es mich irgendwann mal trifft, dass ich eine "Tafel" in Anspruch nehmen muss - und man weiß nie, wie das Leben so spielt - dann werde ich durch diese neue Arbeit in meinem Leben Vorbilder dafür haben, wie man würdevoll in Armut leben kann. Und Armut kann uns alle treffen. Ein einziger Krieg - und wir sind vielleicht mittellose Flüchtlinge. Viele arme Menschen haben ihr Armsein nicht verdient. Und die meisten von uns Anderen ihr Reichsein auch nicht.
Montag, 16. Juni 2014
Ein "Hoch" auf "Die Toten Hosen"
Samstagnacht schien diese "Hymne" nur für unsere Familie geschrieben:
An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
Wünsch ich mir Unendlichkeit
Das hier ist ewig,ewig für heute
Wir steh'n nicht still, für eine ganze Nacht
Komm ich trag dich,durch die Leute
Hab keine Angst, ich gebe auf dich Acht
Wir lassen uns treiben, tauchen unter, schwimmen mit dem Strom
Dreh'n unsere Kreise, kommen nicht mehr runter, sind schwerelos
An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
Mit den Füßen im Sand in einem Beachclub mitten im Pott. Über uns Mond und Sterne. Wärme von der Feuertonne. Mein Mann und ich stehen in einem Kreis wunderbarer Menschen. Mittendrin: Eine wunderschöne Braut - unsere Tochter. Unser frischgebackener Schwiegersohn. Dazu unsere beiden anderen Kinder, die sich ausgelassen mit ihrer Schwester freuen. Und viele wunderbare Freunde des Brautpaares.
Wir singen mit ganzem Herz und aus vollem Hals mit den Toten Hosen vom Band. Tanzen und lachen.
Mein Mann sagt zu mir: "Das ist Glück". Und bei mir kullern ein paar Freudentränen.
An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
Wünsch ich mir Unendlichkeit
Das hier ist ewig,ewig für heute
Wir steh'n nicht still, für eine ganze Nacht
Komm ich trag dich,durch die Leute
Hab keine Angst, ich gebe auf dich Acht
Wir lassen uns treiben, tauchen unter, schwimmen mit dem Strom
Dreh'n unsere Kreise, kommen nicht mehr runter, sind schwerelos
An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
Mit den Füßen im Sand in einem Beachclub mitten im Pott. Über uns Mond und Sterne. Wärme von der Feuertonne. Mein Mann und ich stehen in einem Kreis wunderbarer Menschen. Mittendrin: Eine wunderschöne Braut - unsere Tochter. Unser frischgebackener Schwiegersohn. Dazu unsere beiden anderen Kinder, die sich ausgelassen mit ihrer Schwester freuen. Und viele wunderbare Freunde des Brautpaares.
Wir singen mit ganzem Herz und aus vollem Hals mit den Toten Hosen vom Band. Tanzen und lachen.
Mein Mann sagt zu mir: "Das ist Glück". Und bei mir kullern ein paar Freudentränen.
Montag, 26. Mai 2014
VORURTEILE...
...die hatte ich! Aber so was von! Letzten Samstag war ich per Bahn in Ostfriesland unterwegs. Auf der Heimreise von einer wunderbaren Woche ganz allein auf Norderney. Auf Menschenansammlungen hatte ich nach der ruhigen Inselwoche so gar keinen Bock.
In Leer füllte sich mein bis dahin wunderbar einsamer Wagon mit einer zehnköpfigen Gruppe junger Männer auf Junggesellenabschiedstour. Die hatten zwei Kästen Bier dabei, mehrere Flaschen Schnaps und eine Ukulele. "Oh shit", dachte ich und vertiefte mich in meinen E-Reader. "Wann muss ich hier die Flucht ergreifen?" Der Gedanke kam, nachdem die Mannschaft den ersten versaut-verhunzten Song zur Ukulele gegrölt hatte.
Aber zum Glück waren die Jungs erst seit Meppen unterwegs und noch nicht besoffen. Ok - der zukünftige Bräutigam war angeschickert, weil er bei jedem verlorenen Quiz-Spiel ein Pinnchen leeren musste. Und seine Freunde hatten ihn gezwungen, eine sehr hässliche Zopfperücke zu tragen. Aber besoffen - wie gesagt - war Keiner. Irgendwann brachten die Jungs mich mit einem coolen Scherz echt zum Lachen. Und ab da hatten wir dann noch nette 80 Minuten bis Bremen. Ich durfte mir Lieder wünschen - egal welche - weil der Knabe mit der Ukulele ein echt begabter Musiker ist, der einfach fast alles spielen kann. Und ein paar der Jungs sangen so schön, dass mir der Verdacht kam, sie hätten schon mal in einem Kirchenchor gesungen. Mit dem angehenden Bräutigam hatte ich sogar ein echt an die Nieren gehendes Gespräch über Leben und Tod. Er hatte mal die Diagnose "Krebs" gehabt.
Kurzum - die Zeit in der Bimmelbahn bis Bremen flog nur so dahin. Und alle diese jungen Männer haben mich sehr respektvoll behandelt. Die hatten echt Stil! Glaubt man aber erst mal nicht, wenn so eine auf Feiern geeichte Meute den Zug stürmt.
Ich freue mich jedenfalls, dass ich nicht meinem ersten Impuls gefolgt bin und spontan die Flucht ergriffen habe! Obwohl ich diese Junggesellenabschiede eigentlich "ASI" finde. Tatsächlich aber scheint es ganz normale, nette Menschen zu geben, die meinen, sowas gehört heute zum Heiraten dazu. Und wenn sie dabei nett, freundlich und höflich bleiben ist auch nix dagegen einzuwenden, wenn sie mal in absonderlichen Outfits einfach Spaß haben und feiern!
In Leer füllte sich mein bis dahin wunderbar einsamer Wagon mit einer zehnköpfigen Gruppe junger Männer auf Junggesellenabschiedstour. Die hatten zwei Kästen Bier dabei, mehrere Flaschen Schnaps und eine Ukulele. "Oh shit", dachte ich und vertiefte mich in meinen E-Reader. "Wann muss ich hier die Flucht ergreifen?" Der Gedanke kam, nachdem die Mannschaft den ersten versaut-verhunzten Song zur Ukulele gegrölt hatte.
Aber zum Glück waren die Jungs erst seit Meppen unterwegs und noch nicht besoffen. Ok - der zukünftige Bräutigam war angeschickert, weil er bei jedem verlorenen Quiz-Spiel ein Pinnchen leeren musste. Und seine Freunde hatten ihn gezwungen, eine sehr hässliche Zopfperücke zu tragen. Aber besoffen - wie gesagt - war Keiner. Irgendwann brachten die Jungs mich mit einem coolen Scherz echt zum Lachen. Und ab da hatten wir dann noch nette 80 Minuten bis Bremen. Ich durfte mir Lieder wünschen - egal welche - weil der Knabe mit der Ukulele ein echt begabter Musiker ist, der einfach fast alles spielen kann. Und ein paar der Jungs sangen so schön, dass mir der Verdacht kam, sie hätten schon mal in einem Kirchenchor gesungen. Mit dem angehenden Bräutigam hatte ich sogar ein echt an die Nieren gehendes Gespräch über Leben und Tod. Er hatte mal die Diagnose "Krebs" gehabt.
Kurzum - die Zeit in der Bimmelbahn bis Bremen flog nur so dahin. Und alle diese jungen Männer haben mich sehr respektvoll behandelt. Die hatten echt Stil! Glaubt man aber erst mal nicht, wenn so eine auf Feiern geeichte Meute den Zug stürmt.
Ich freue mich jedenfalls, dass ich nicht meinem ersten Impuls gefolgt bin und spontan die Flucht ergriffen habe! Obwohl ich diese Junggesellenabschiede eigentlich "ASI" finde. Tatsächlich aber scheint es ganz normale, nette Menschen zu geben, die meinen, sowas gehört heute zum Heiraten dazu. Und wenn sie dabei nett, freundlich und höflich bleiben ist auch nix dagegen einzuwenden, wenn sie mal in absonderlichen Outfits einfach Spaß haben und feiern!
Montag, 28. April 2014
Manchmal stimmen Sprichwörter
"Aufgeschoben ist nicht aufgehoben" ist eines davon. Manchmal ist "aufgeschoben" sogar besser als "sofort". In unserer Familie erfanden wir folgende Tradition: Der Papa macht mit den Töchtern eine Kurzreise zum Abitur, die Mutter mit dem Sohn. Die Väter/Töchter-Reisen sind schon lange Geschichte. Die Mutter/Sohn-Reise wurde aufgeschoben. Nach dem Abi war Söhnchen viel zu frisch verliebt, um Lust auf eine Städtetour mit Mutter zu haben. Dies und Das kam sonst noch dazwischen.
Letzte Woche haben wir Zwei es dann endlich geschafft - Söhnchen ist fast 24 - und es ging nach Prag. Die Reise war grandios! Söhnchen ist alt genug - und dazu sehr souverän mit Stadtplan und so - um mich kreuz und quer mit Straßenbahn und Metro zu allen Sehenswürdigkeiten zu lotsen. Und ich bin noch jung genug, um Spaß an abendlichen Besuchen von Bars zu haben.
Besser hätte das Timing nicht sein können! Es lohnt sich durchaus, günstige Zeiten abzuwarten.
Letzte Woche haben wir Zwei es dann endlich geschafft - Söhnchen ist fast 24 - und es ging nach Prag. Die Reise war grandios! Söhnchen ist alt genug - und dazu sehr souverän mit Stadtplan und so - um mich kreuz und quer mit Straßenbahn und Metro zu allen Sehenswürdigkeiten zu lotsen. Und ich bin noch jung genug, um Spaß an abendlichen Besuchen von Bars zu haben.
Besser hätte das Timing nicht sein können! Es lohnt sich durchaus, günstige Zeiten abzuwarten.
Dienstag, 1. April 2014
Beten nützt nicht immer...
...auf jeden Fall dann nicht, wenn man selbst was tun kann.
Ein kleines Beispiel aus meinem Hausfrauenalltag:
Gestern hatte ich zwei Waschmaschinenladungen extra vor der Brust. Nach einem Wochenende mit drei Übernachtungsgästen waren das drei Handtücher, drei Duschtücher und dreimal Bettwäsche. Die wollte ich mal eben schnell wieder sauber bekommen. Leider blieb schon die erste Ladung mit den Frotteetüchern auf halber Strecke in der Trommel stecken - mitten im Spülgang tat sich nix mehr.
Ich nahm mir die vielen Frommen zum Vorbild, die sich im heftigsten Großstadtgetümmel immer ihre Parkplätze erbeten und faltete vor der Trommel die Hände: "Lieber Vater im Himmel - bitte mach', dass die Maschine jetzt normal weiter läuft. Du weißt, dass ich keinen Keller habe und die tropfnasse Wäsche nirgendwo aufhängen kann." Ich wartete ein paar Minuten, aber nichts tat sich.
Dann tat ich einen tiefen Seufzer - und packte die klatschnassen Tücher in einen Wäschekorb. Einen ohne Löcher, natürlich. Danach schöpfte ich mühevoll das Restwasser aus der Trommel. Und dann kniete ich vor meiner Waschmaschine auf dem mittlerweile ziemlich nassen Boden und öffnete die Abdeckung zur Pumpe. Dabei habe ich mir einen Fingernagel abgebrochen. Aus dem Zugang zur Pumpe fischte ich dann vier Kragenstäbchen. Die vergesse ich meistens vor dem Waschen aus den Oberhemden meines Gatten zu nehmen.
Was soll ich sagen: Nach dieser Aktion lief die Waschmaschine wieder einwandfrei. Mittlerweile sind Handtücher und Bettwäsche duftig zurück im Schrank. Und ich habe einmal mehr verstanden, dass wir Gott um alles bitten dürfen. Nur er kann Wunder tun. Aber Bequemlichkeit und Faulheit unterstützt er nicht.
Ein kleines Beispiel aus meinem Hausfrauenalltag:
Gestern hatte ich zwei Waschmaschinenladungen extra vor der Brust. Nach einem Wochenende mit drei Übernachtungsgästen waren das drei Handtücher, drei Duschtücher und dreimal Bettwäsche. Die wollte ich mal eben schnell wieder sauber bekommen. Leider blieb schon die erste Ladung mit den Frotteetüchern auf halber Strecke in der Trommel stecken - mitten im Spülgang tat sich nix mehr.
Ich nahm mir die vielen Frommen zum Vorbild, die sich im heftigsten Großstadtgetümmel immer ihre Parkplätze erbeten und faltete vor der Trommel die Hände: "Lieber Vater im Himmel - bitte mach', dass die Maschine jetzt normal weiter läuft. Du weißt, dass ich keinen Keller habe und die tropfnasse Wäsche nirgendwo aufhängen kann." Ich wartete ein paar Minuten, aber nichts tat sich.
Dann tat ich einen tiefen Seufzer - und packte die klatschnassen Tücher in einen Wäschekorb. Einen ohne Löcher, natürlich. Danach schöpfte ich mühevoll das Restwasser aus der Trommel. Und dann kniete ich vor meiner Waschmaschine auf dem mittlerweile ziemlich nassen Boden und öffnete die Abdeckung zur Pumpe. Dabei habe ich mir einen Fingernagel abgebrochen. Aus dem Zugang zur Pumpe fischte ich dann vier Kragenstäbchen. Die vergesse ich meistens vor dem Waschen aus den Oberhemden meines Gatten zu nehmen.
Was soll ich sagen: Nach dieser Aktion lief die Waschmaschine wieder einwandfrei. Mittlerweile sind Handtücher und Bettwäsche duftig zurück im Schrank. Und ich habe einmal mehr verstanden, dass wir Gott um alles bitten dürfen. Nur er kann Wunder tun. Aber Bequemlichkeit und Faulheit unterstützt er nicht.
Freitag, 14. März 2014
Schmunzeln beim Bibellesen...
...ja, das kommt vor. Gestern zum Beispiel:
Markus 8, 14 – 21:
Die Jünger hatten
vergessen, Brot zu besorgen. Nur ein einziges hatten sie bei sich im Boot.
Jesus warnte sie: „Nehmt euch in acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor
dem Sauerteig des Herodes!“ Da sagten sie zueinander: „Wir haben kein Brot!“
Das ist Situationskomik – allerdings bleibt das Schmunzeln dann doch im Hals stecken.Jesus will
seinen Jüngern etwas ganz Wichtiges mitteilen. Gerade eben hatten sie alle
gemeinsam erlebt, wie ätzend die Pharisäer so drauf waren. Die hatten Jesus
dazu gebracht, entnervt über sie zu stöhnen, ihnen den Rücken zu zukehren und
vor ihnen davon zu fahren. Sie hatten nichts anderes im Sinn gehabt, als Jesus
zu provozieren. Jesus knüpft an dieses gemeinsame Erlebnis an und sagt: Hütet
euch vor dem Sauerteig der Pharisäer!
(Sauerteig wurde schon früh bei der Gärung von Brot benutzt. Als Symbol
wird er in der Schrift stets für das Wirken des menschlichen Elementes im Reich Gottes benutzt. Der Sauerteig steht also letztendlich für das Wirken des
Bösen. Ein wenig Sauerteig reicht aus, um eine große Menge Teig bis ins letzte
zu durchdringen.)
Statt sich nun mit dieser ernsthaften Warnung ihres Herrn
auseinanderzusetzen, hören die Jünger nur mit halbem Ohr zu. Zu beschäftigt
sind sie mit ihren eigenen Bedürfnissen. Deshalb hören sie „Brot“, obwohl Jesus
das überhaupt nicht gesagt hat. Aber weil sie um sich selbst kreisen, schaffen
sie sich ihre eigene Gedankenkette. Zum einen fixieren sie sich nur auf ein
einziges von Jesu Worten: „Sauerteig“. Und dann spinnen sie im Kopf weiter:
Sauerteig – Brot – haben wir nicht – wie furchtbar!
Vergleiche? Ich stelle mir vor: Eine gemeinsame Psalmlesung im Gottesdienst - Psalm 42 „Wie ein Hirsch
lechzt nach frischem Wasser, so sehne ich mich nach dir, mein Gott.“ Ich höre
nur „Hirsch“ und denke „Wildbraten“. Und dann: Hilfe! Ich muss die
Wildschweinkeule in meiner Gefriertruhe mal langsam verarbeiten!
Oder: Im Hauskreis lenkt Jesus unsere Aufmerksamkeit auf die Nächstenliebe.
Ich höre nur „Liebe“ und denke: Morgen früh beim Bügeln muss ich aber unbedingt
die Wiederholung von „Sturm der Liebe“ gucken. Sonst weiß ich ja gar nicht
mehr, was in dieser Soap los ist!
Interessant ist: Jesus, von dem wir doch immer sagen, dass er sich geduldig
und liebevoll alles anhört, was wir im Gespräch mit ihm so von uns geben, kann
sehr ungehalten reagieren, wenn wir auf sein Reden so gar nicht eingehen.
Jesus hörte es
und sagte zu ihnen: „Was macht ihr euch Sorgen darüber, dass ihr kein Brot
habt? Versteht ihr immer noch nichts? Begreift ihr denn gar nichts? Seid ihr
genauso verstockt wie die anderen? Ihr habt doch Augen, warum seht ihr nicht?
Ihr habt doch Ohren, warum hört ihr nicht?“
Ich halte fest: Wer nur mit seinen Ohren hört, wer nur um sich selbst und
seine Bedürfnisse kreist und dabei wichtige Botschaften Gottes einfach nicht
mitkriegt, der kann Jesus durchaus nerven! Und das ist überhaupt nicht komisch.
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