Am Wochenende war ich mit unserem Patensohn im Kino, er ist zwölf geworden. Wir haben "Tom Sayer" angeschaut. Heike Makatsch als Tante Polly, Benno Fürmann als Indianer Jo, außerdem Joachim Kroll und Peter Lohmeyer - viele Erwachsenenrollen sind ausgezeichnet besetzt. Die Rollen von Tom und Huck allerdings auch. Alle zusammen versetzen uns ca. 150 Jahre zurück in eine beschauliche Kleinstadt am Mississippi.
Meine Begleitung hatte die Geschichte nie gelesen. Deshalb war es spannend, ihn beim Zugucken aus den Augenwinkeln zu beobachten. Er hatte Spaß am Witz von Tom. Ich glaube, die Episode, in der Tom sich als Werbe-Stratege entpuppt und anderen Kindern einredet, dass sie unbedingt für ihn den Zaun streichen wollen, hat ihn auf Ideen gebracht. :-)
Er hat sich an den richtigen Stellen gegruselt und hätte nichts dagegen gehabt, wie Tom und Huck barfuß durch den Sommer zu stromern und Abenteuer zu erleben.
Abgesehen davon, dass Hermine Huntgeburth hier großartige Regiearbeit geleistet hat, finde ich es faszinierend, dass diese alte Lausbubengeschichte heute noch bei Kindern funktioniert. Das liegt sicher auch daran, dass Mark Twain keine gestelzte Sprache benutzt hat, um seine Helden lebendig werden zu lassen. Er erzählte in Alltagssprache. Das macht die Charaktere so lebendig und führt dazu, dass man sie gut im Jahr 2011 in deutsche Kinos transportieren kann.
Außerdem sind die Themen der Handlung zeitlos. Es geht um Freundschaft, Mut, Ritterlichkeit, Zusammenhalten ...
Zum Glück interessieren diese Werte auch Kinder von heute. Sie sehnen sich sogar danach. Immer noch haben sie lieber Freunde "in echt" als im Netz. Gute Kinder- und Jugendbücher könnten mithelfen, dass das so bleibt.
Das ist mein Geschenktipp zu Weihnachten für Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel...
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