Nehmen wir "Der Weg ist das Ziel". Für eine Reise nach Südafrika ist das ein dummer Spruch. Der Weg dorthin ist von Hamburg aus ätzend. Wir flogen knapp 1 1/2 Stunden nach London. In Heathrow hatten wir drei bis vier Stunden Aufenthalt. Dann folgte der ca elfstündige Flug bis Kapstadt. Gestern bzw. vorgestern startete das Ganze dann Retour.
Dazwischen allerdings lagen drei wundervolle Wochen am ZIEL: Mit dem Mietwagen von Guesthouse zu Guesthouse im südlichen Südafrika. Dort war Frühling - und das Ganze war eine echte Traumreise.
An einem der letzten Tage relativierte sich aber sogar der ätzende Weg für uns. Wir nahmen an der Capetown Waterfront die Fähre nach Robben Island. Wenn man gesehen hat, in was was für einem Hundezwinger von Gefängniszelle Nelson Mandela über 20 Jahre lang eingesperrt war, sind elf beengte Flugstunden wirklich bloß Peanuts!
Robben Island hat uns tief getroffen. Vieles andere auf unserer Reise hat uns durch Schönheit berührt. Eine einzigartige Landschaft über die Weinbaugebiete, die knorrige kleine Karoo, die duftenden Zitrusfarmen bis zu den weiten, einsamen Stränden am Indischen Ozean und am Atlantik. Küstenstrassen und Pässe, Strauße, Elefanten und Löwen, Wale und Pinguine und - vor strahlend blauem Himmel in seiner ganzen Pracht - der Tafelberg.
Wir hatten lange Gespräche mit Afrikaans, Englisch und Xosa, auch mit deutschen Einwanderern. Südafrika ist ein Land voller Probleme - und durch und durch liebenswert. Schade, dass es so weit weg ist. Je älter wir werden, um so mehr wird der Weg dorthin uns nerven. Ich hoffe, wir machen uns trotzdem noch mal dorthin auf. Weil in dem Fall eben das Ziel das Ziel ist.
Samstag, 13. Oktober 2012
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